Spezielle Sonographie für beste Ergebnisse
Als Feindiagnostik wird eine Ultraschalluntersuchung bezeichnet, die mehrere Aspekte erfasst, als die kassenärztliche Standardleistung. Im Rahmen der Untersuchung werden viele Details des Babys erfasst, die Lage des Ungeborenen ist ebenso von Interesse wie das Wachstum, die Menge des Fruchtwassers und die Entwicklung der Organe. Anhand dieser Details lässt sich auf den Gesundheitsstatus des Babys rückschließen, eine mögliche Fehlentwicklung oder auch eine Chromosomenanomalie kann bei der Feindiagnostik ausgeschlossen oder entdeckt werden.
Auch wenn es durch die Feindiagnostik möglich ist, eine Menge Krankheiten vorab zu erkennen, gibt es dennoch Fälle, bei denen ein krankes Kind zur Welt kam, obwohl eine einwandfreie Feindiagnostik erfolgte. Die Gefahr einer unerkannten Krankheit trotz Feindiagnostik liegt allerdings bei unter zehn Prozent.
Nur bei medizinischer Indikation notwendig
Die Feindiagnostik wird nicht zwangsläufig im Rahmen einer Schwangerschaft durchgeführt, nur wenn der Arzt eine medizinische Indikation für eine solche Untersuchung sieht, wird er der schwangeren Frau dazu raten. Natürlich gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, eine sonographische Feindiagnostik als freiwillige Leistung durchführen zu lassen, die Kosten müssen dann von der werdenden Mutter selbst getragen werden.
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Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Feindiagnostik ratsam ist, hierzu gehören beispielsweise vorangegangene Fehlgeburten, krank geborene Kinder oder Vorerkrankungen der Mutter. Auch wenn die schwangere Frau im Frühstadium der Schwangerschaft bedenkliche Medikamente eingenommen hat, beispielsweise weil sie keine Kenntnis über die Schwangerschaft hatte, kann die Feindiagnostik Hinweise auf mögliche Fehlbildungen geben.
Fachpraxis aufsuchen ist immer ratsam
Wenn eine feindiagnostische Untersuchung angeraten ist, sollte nach Möglichkeit eine Fachpraxis für Pränatalmedizin aufgesucht werden. Grund hierfür sind die oftmals deutlich leistungsstärkeren, medizinischen Geräte, die in einer normalen Frauenarztpraxis meist nicht vorhanden sind. Je leistungsstärker das Gerät und je erfahrener der Arzt ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Feindiagnostik ein verlässliches Ergebnis liefert. Für eine feindiagnostische Untersuchung braucht der Mediziner vor allen Dingen Zeit, eine solche Untersuchung kann nicht in wenigen Minuten durchgeführt werden, da viele, kleine Details von hoher Wichtigkeit sind. Der Vorteil einer Feindiagnostik liegt darin, dass die Risiken für Mutter und Kind deutlich geringer sind als bei einer invasiven Untersuchungsmethode.
Das Augenmerk der Feindiagnostik liegt beim Baby
Die größte Aufmerksamkeit bei einer feindiagnostischen Sonographie liegt beim Baby, doch auch die Plazenta und das Fruchtwasser wird in Augenschein genommen. Besonders wichtig ist die Größe des Kindes und dessen Kopfumfang, mit einer normalen Ultraschalluntersuchung können diese Werte zwar auch ermittelt werden, die Genauigkeit ist bei der Feindiagnostik jedoch um einiges höher. Im Rahmen der Feindiagnostik werden jedoch noch weitere Messungen durchgeführt, beispielsweise wird die Beschaffenheit und Größe der Röhrenknochen dargestellt. Darüber hinaus werden die Organe betrachtet, die gesamte Entwicklung des Babys kann dadurch beurteilt werden. Mögliche Fehlbildungen und Schäden an den Organen können im Rahmen der Feindiagnostik ermittelt werden.
Der Kopf ist besonders wichtig bei der Feindiagnostik
Viele Messungen und Untersuchungen werden im Bereich des Kopfes durchgeführt, da hier viele Fehlbildungen erkennbar sind. Zu den Standardkontrollen gehört die Überprüfung der Lippen-Gaumen-Spalte, hier gibt es häufig Fehlbildungen bei Babys, im Rahmen der Feindiagnostik wäre eine solche Fehlentwicklung erkennbar. Auch die Entwicklung des Nasenbeins, der Abstand zwischen beiden Augen und die Gesichtsform werden in Augenschein genommen, Chromosomenerkrankungen, wie beispielsweise das Down-Syndrom lassen sich oft schon am äußeren Erscheinungsbild erkennen. Eine umfassende Betrachtung des Gehirns gehört ebenso zur Feindiagnostik, am Hirnstamm und der Entwicklung des Gehirns lassen sich viele Krankheiten bereits im Mutterleib erkennen.
Körperliche Fehlbildungen lassen sich erkennen
Im Rahmen der Feindiagnostik wird der Arzt auch auf körperliche Fehlbildungen achten, der Knochenstatus spielt bei der Beurteilung des Kindes eine wesentliche Rolle. Zunächst wird die Wirbelsäule in Augenschein genommen, hier lassen sich Auffälligkeiten wie beispielsweise eine Störung des Rückenmarkkanals erkennen. Auch die Extremitäten werden genau begutachtet, die Länge von Oberschenkel- und Oberarmknochen sind ebenso relevant wie die Anzahl der Finger und Zehen. Im Rahmen der Feindiagnostik lassen sich auch harmlosere Fehlbildungen wie Fußfehlstellungen oder Mehrfingrigkeit erkennen.
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Desweiteren erfolgt die Betrachtung der Nabelschnur, hierdurch kann ein Nabelschnurbruch erkannt werden. Auch ein Bruch des Zwerchfells oder der Bauchwand kann durch die Begutachtung des Bauchraums erkannt werden. Der Darm, das Herz und die Nieren werden ebenfalls einer genauen Begutachtung unterzogen, um beispielsweise eine Fehlbildung, wie ein Loch im Herzen, einen Darmverschluss oder sonstige Funktions- und Entwicklungsstörungen der Organe zu erkennen.
Bei der Feindiagnostik werden mehrere Bereiche untersucht
Im Rahmen einer feindiagnostischen Untersuchung werden mehrere Bereiche des Babys genau untersucht. Es gibt einige klassische Fehlbildungen, die bereits durch einen oberflächlichen Scan erkannt werden können (offener Rücken, Lippen-Gaumen-Spalte). Andere Fehlbildungen, wie beispielsweise ein Herzfehler, können nur durch eine eingehende Untersuchung ermittelt werden. Ein Hauptaugenmerk der Feindiagnostik liegt auf dem Bereich der Organe. Zunächst wird überprüft, ob alle Organe vorhanden sind oder möglicherweise Organanlagen vollständig fehlen. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Organe in Augenschein genommen, die Größe ist hierbei ebenso entscheidend wie das Entwicklungsstadium und ob dieses zum Kindesalter passt.
Die Nieren, die Leber und das Herz
Wenn alle Organanlagen vorhanden sind, wird die Funktionalität der einzelnen Organe überprüft. Besonders das Herz weist nicht selten Fehlbildungen oder Funktionsstörungen auf, allerdings können einige hiervon bereits im Mutterleib behandelt werden. Bei der Untersuchung beider Nieren wird der Gynäkologe darauf achten, ob sich in den Nieren oder den Nebennieren Zysten gebildet haben oder ob möglicherweise ein sogenanntes Potter-Syndrom vorliegt. Hierbei handelt es sich um fehlende Nierenanlagen, Kinder mit diesem Syndrom sind in der Regel nicht überlebensfähig, weil die Nieren für die Bildung des Fruchtwassers verantwortlich sind. Das Pottersyndrom ist eine sehr seltene Störung bei Kindern, im Rahmen der Feindiagnostik kann dieses vollkommen ausgeschlossen oder diagnostiziert werden.
Behandlung schon im Mutterleib möglich
Während der Feindiagnostik können insbesondere auch Erkrankungen im Bereich des Herzens diagnostiziert werden. Manche Kinder leiden unter einer Blutbildungsstörung, ihr Körper verfügt über zu wenig Blut. Mit Hilfe einer Nabelschnurpunktion ist es möglich, eine solche Erkrankung durch eine Bluttransfusion zu behandeln. Auch Herz-Rhythmus-Störungen, die bereits bei ungeborenen Kindern auftreten können, sind durch eine Nabelschnurpunktion behandelbar. Die Kinder erhalten über die Nabelschnur Medikamente, die Dosierung wird natürlich auf das Entwicklungsstadium des Kindes angepasst. Nicht alle Auffälligkeiten oder Fehlbildungen, die im Rahmen einer feindiagnostischen Untersuchung festgestellt werden, sind gleich ein Indikator für den Schwangerschaftsabbruch. Viele Fehlbildungen sind bereits im Mutterleib oder nach der Geburt behandelbar und ermöglichen dennoch ein ganz normales Leben für das Kind.
Das äußere Erscheinungsbild gibt Aufschluss
Neben der Organuntersuchung erfolgt eine genaue Begutachtung des gesamten kindlichen Erscheinungsbildes. Zunächst wird das Gesicht überprüft, denn schon an der Mimik und der Gesichtsstruktur lassen sich einzelne Fehlbildungen erkennen oder Anomalien erahnen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, während der feindiagnostischen Untersuchung kann diese erkannt werden. Eine solche körperliche Fehlbildung könnte ein Hinweis auf eine vorliegende Chromosomenanomalie sein und ist in der Regel Indikator für weitere Untersuchungen (Amniozentese). Auch ein unterentwickeltes Gesicht im allgemeinen ist oft Hinweis auf eine vorliegende Erkrankung, besondere Aufmerksamkeit wird dem Nasenbein entgegen gebracht.
Der Kopf als Gesamtbild bei der Feindiagnostik
Neben dem Gesicht im Einzelnen, wird auch der Kopf einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Es gibt viele Anomalien und Fehlbildungen, die sich im Bereich des Kopfes entwickeln können. Zunächst ist die Größe des Kopfes entscheidend, bei einer sogenannten Mirkozephalie entwickelt sich der Kopf nicht altersentsprechend und bleibt zu klein. Eine weitere, mögliche Erkrankung im Bereich des Kopfes ist die Hydrozephalie, hier sammelt sich Hirnflüssigkeit im Schädel, da die Ableitungsfunktion gestört ist.
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Bei der sogenannten Anenzephalie fehlen einige Teile des Schädels, des Gehirns und der Hirnhäute, Kinder mit derartigen Fehlbildungen sind nicht überlebensfähig und ein Schwangerschaftsabbruch wird meist angeraten. Ebenfalls im Rahmen der Feindiagnostik erkennbar ist ein Bruch des Gehirns, die Rede ist von einer Enzephalozele. Harmloser, aber auch gut erkennbar sind vergrößerte Hirnkammern, diese müssen jedoch kein Grund zur Sorge darstellen und können sich im Verlauf der Entwicklung an die Kopfgröße anpassen.
Der Körper des Kindes als Untersuchungskriterium
Wenn der Kopf und das Gesicht eingehend untersucht wurden, wird der Arzt seine Aufmerksamkeit dem kindlichen Körper widmen. Zunächst ist eine Untersuchung der Wirbelsäule erforderlich, es werden Fragen abgeklärt, ob diese vollständig entwickelt ist oder möglicherweise eine Störung im Bereich des Rückenmarkkanals vorliegt. Von hoher Wichtigkeit ist darüber hinaus die Untersuchung aller Extremitäten, da es hier verhältnismäßig oft zu Fehlbildungen kommt. Zunächst einmal wird der Arzt grob überprüfen, ob alle Extremitäten (Arme, Beine) vorhanden sind. Anschließend erfolgt eine Begutachtung der Finger und Zehen, hier gibt es ebenfalls häufig Anomalien. Fehlbildungen wie Vielfingrigkeit oder ein fehlendes Mittelglied eines Fingers sind harmlos und geben keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch. Meist ist es bei solchen Fehlbildungen unmittelbar nach der Geburt möglich, überschüssige Finger operativ zu entfernen, so dass die Hand sich normal weiterentwickeln kann.
Wenige Alternativen zur Feindiagnostik
Natürlich gibt es neben der Feindiagnostik viele, weitere Untersuchungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Fehlentwicklungen und Krankheiten im Mutterleib ermöglichen. Die Feindiagnostik gehört allerdings zu den umfangreichsten Untersuchungen, bei keiner anderen Diagnostikmethode lassen sich so viele Krankheiten auf einmal ausschließen oder erkennen. Da es sich bei der Feindiagnostik um ein bildgebendes Verfahren handelt und keine Wahrscheinlichkeitsrechnungen aufgrund von Blutwerten erstellt werden müssen, ist die Feindiagnostik ein sehr sicheres Mittel zur Erkennung von Fehlbildungen.
Invasive Untersuchungen haben mehr Risiken
Die Feindiagnostik ist ein risikoarmes Verfahren für Mutter und Kind, durch die Sonographie entsteht keine schädliche Einwirkungen auf das ungeborene Baby im Mutterleib. Alternativ wäre die Durchführung von invasiven Untersuchungsmethoden, wie beispielsweise der Amniozentese möglich, hier sind die Risiken für die Gesundheit des Kindes allerdings erhöht. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, sollte auf invasive Untersuchungen nach Möglichkeit verzichtet werden, um das Kindeswohl nicht unnötig zu gefährden. Wenn die Feindiagnostik für die Abklärung von Auffälligkeiten oder zur Sicherheit ausreichend ist, sollten keine unnötigen Gefahren eingegangen werden.
Normaler Ultraschall ersetzt die Feindiagnostik nicht
Im Verlauf der Schwangerschaft werden automatisch mehrere Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, sie stellen jedoch keinen Ersatz für die Feindiagnostik dar. Während bei einer normalen Sonographie lediglich die Lage des Kindes und die Größe beurteilt wird, bringt die Feindiagnostik deutlich mehr Möglichkeiten zur Erkennung von Fehlbildungen. Eine normale Sonographie kann kein Ersatz für eine Ultraschalluntersuchung in Farbe sein, je hochwertiger das Untersuchungsgerät des Arztes ist, umso effektiver und genauer kann die Feindiagnostik durchgeführt werden.
Die Krankenkasse zahlt nur auf medizinischen Rat
Nur wenn die Feindiagnostik aufgrund einer medizinischen Indikation durchgeführt wird, übernimmt die Krankenkasse hierfür die Kosten. Eine solche Indikation liegt beispielsweise vor, wenn die schwangere Frau bereits bei einer vorangehenden Schwangerschaft ein Baby mit Fehlbildungen geboren hat. Auch eine generelle Risikoschwangerschaft aufgrund von Alter, Gesundheitsstatus oder Vorerkrankungen der Frau kann eine medizinische Indikation für eine feindiagnostische Untersuchung sein. In solchen Fällen ordnet der begleitende Gynäkologe die zusätzliche Sonographie an und die Behandlung kann dann über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden.
Mehr Sicherheit für werdende Eltern
Eine Schwangerschaft ist immer von den bangen Fragen begleitet, ob mit dem Kind wohl alles in Ordnung ist und ob der Entwicklungsstatus der Norm entspricht. Krankheiten und Fehlentwicklungen lassen sich nie vollständig ausschließen, durch die Feindiagnostik ist es aber möglich, eine ganze Reihe von bekannten Fehlbildungen und frühkindlichen Erkrankungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Die Feindiagnostik findet in der Regel zwischen der 20. und der 22. Schwangerschaftswoche statt, werden irreparable Fehlbildungen beim Kind festgestellt, ist zu diesem Zeitpunkt noch eine Abtreibung mit medizinischer Indikation möglich.
Keine Gefahren für Mutter und Kind
Da die Feindiagnostik keine Gefahren für Mutter und Kind mitbringt, ist sie zur Erkennung von Fehlbildungen und Krankheiten vielen, anderen Diagnoseverfahren vorzuziehen. Die Ultraschalluntersuchung gestaltet sich ebenso unkompliziert wie normale Sonographien, die im Rahmen der Schwangerschaft durchgeführt werden. Die Feindiagnostik wird durch die Bauchdecke der Frau vorgenommen, es ist somit eine entspannte Position möglich, die weder Mutter, noch Kind negativ beeinflusst. Die Dauer der Untersuchung liegt bei 15 – 20 Minuten, ein Zeitraum der für die Mutter durchaus angenehm ist und keine Unannehmlichkeiten mit sich bringt.
Feindiagnostik wie eine normale Sonographie
Der Ablauf einer feindiagnostischen Sonographie gestaltet sich genauso unkompliziert wie eine normale Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft. Während der Behandlung liegt die Frau teilweise auf dem Rücken, je nach benötigtem Sichtfeld kann ein Positionswechsel in die Seitenlage erforderlich sein. Meist findet die Untersuchung auf einer Liege statt, die mit bequemen Handtüchern gepolstet wurde, so dass keine Rückenbeschwerden bei der Frau auftreten. Während der Untersuchung hat die Mutter die Möglichkeit, die Aufnahmen und Bewegungen ihres Kindes auf dem Monitor zu beobachten, für die meisten Frauen ist dies ein sehr spannendes Erlebnis.
Der Partner als Begleitung bei der Feindiagnostik
Die Feindiagnostik ist eine einmalige Untersuchung, detailgetreuere Einblicke in das Leben des Kindes in der Fruchtblase wird es während der gesamten Schwangerschaft nicht geben. Aus diesem Grund und auch zum Zwecke der Unterstützung, bringen viele Frauen ihren Partner mit zur Untersuchung. Auch für den werdenden Vater ist es äußerst spannend, das Baby bereits vor der Geburt so intensiv zu erleben, besonders weil Vätern der körperliche Bezug zum Kind oft fehlt. Der Arzt wird dem Vater einen Platz zuweisen, bei dem er optimale Einsicht auf den Monitor hat und keinen Moment der Untersuchung verpasst.
Fotos und Videos der Untersuchung
Je nach Funktionalität des verwendeten Ultraschallgerätes werden sogar Bilder in 3D oder 4D Optik erstellt, diese können für die werdende Mutter ausgedruckt werden, so dass sie bereits eine Fotografie ihres ungeborenen Kindes erhält. In vielen Praxen wird auch ein Videomitschnitt der Untersuchung angeboten, meist werden die Daten auf eine VHS-Kassette oder eine DVD übertragen und können dann am heimischen Fernseher immer wieder betrachetet werden. Für das ungeborene Kind wird es später einmal eine unglaubliche Erfahrung sein, wenn es sich selbst im Mutterleib betrachten kann. Ob eine solche Aufnahme in der Praxis möglich ist, erfährt die Patientin meist bereits bei den Arzthelferinnen, wenn der Termin vereinbart wird.
Im zweiten Drittel der Schwangerschaft
Die feindiagnostische Sonographie wird in der Regel im zweiten Drittel der Schwangerschaft, zwischen der 20. und der 22. Schwangerschaftswoche, durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Organe schon soweit entwickelt, dass bei der Untersuchung eventuelle Fehlbildungen und Funktionsstörungen erkannt werden können. Wenn sich um Rahmen der Feindiagnostik herausstellt, dass das ungeborene Kind unter schwerwiegenden Fehlbildungen und Behinderungen leidet, ist ein straffreier Schwangerschaftsabbruch aus medizinischen Gründen möglich. Für die Eltern stellt eine solche Entscheidung natürlich einen gravierenden Einschnitt ins Leben dar, doch die Belastung wenn das Kind mit schweren Fehlbildungen zur Welt kommen würde, wäre in der Regel ungleich höher.
Untersuchungsdauer liegt zwischen 20 und 45 Minuten
Die feindiagnostische Ultraschalluntersuchung dauert im Durchschnitt eine halbe Stunde. Wenn keinerlei Auffälligkeiten vorhanden sind und der Arzt keinen Anlass dafür findet, einzelne Körperbereiche des Kindes genauer unter die Lupe zu nehmen, ist die Untersuchung oft schon nach 20 Minuten vorbei. Wenn es Auffälligkeiten gibt oder der Arzt etwaige Unklarheiten durch eine feinere Betrachtungsweise abklären möchte, kann die Sonographie bis zu 45 Minuten beanspruchen. Nach der Untersuchung wird noch ein Gespräch zwischen den werdenden Eltern und dem Arzt erfolgen, die Dauer hier ist unterschiedlich und hängt zum Großteil vom vorliegenden Ergebnis ab.
Ohne Zeitdruck zur Untersuchung
Entscheidet sich eine werdende Mutter für eine feindiagnostische Untersuchung oder wurde diese vom Arzt angeraten, sollte der Untersuchungszeitpunkt so gewählt werden, dass kein Termin umittelbar nach der Sonographie besteht. Es kann immer möglich sein, dass die Untersuchung mehr Zeit in Anspruch nimmt als erwartet, Zeitdruck würde sich allerdings auf die Verfassung von Mutter und Kind negativ auswirken. Wie schnell die Sonographie durchführbar ist, liegt auch an der tagesabhängigen Gesamtsituation. Wenn das Kind ungünstig liegt, die Bauchdecke der Mutter aufgrund von aufgetragener Creme oder Seife keine gute Sicht ermöglicht oder die Fruchtwassermenge sehr gering ist, kann dies die Untersuchung verzögern.
Genauigkeit bei Feindiagnostik hoch
Die feindiagnostische Untersuchung ergibt einen sehr genauen Einblick in die Fruchtblase und auf das Baby, mögliche Fehlbildungen können mit dieser Untersuchung sehr wahrscheinlich erkannt werden. Natürlich gibt es auch bei dieser Untersuchungsmethode Einschränkungen, so können beispielsweise Chromosomenanomalien nicht per Feindiagnostik erkannt werden, hierfür sind andere Untersuchungen, beispielsweise die Amniozentese notwendig. Die Genauigkeit der Feindiagnostik ist von einigen Faktoren abhängig, die Lage des Babys spielt ebenso eine Rolle wie die Durchlässigkeit der Bauchdecke. Bei Frauen mit Übergewicht kann es aufgrund der stärkeren Fettschicht schwierig sein, einen guten Einblick in die Fruchtblase zu bekommen. Wenn die Lage des Babys die Feindiagnostik erschwert, könnte mitunter ein anderer Termin vereinbart werden, um die Untersuchung unter bestmöglichen Sichtverhältnissen durchzuführen.
Fetthaltige Cremes erschweren die Untersuchung
Am Tag vor der Untersuchung muss die Mutter kaum Verhaltensregeln beachten, sie kann ganz normal Essen und Trinken und sich mental auf den Einblick in ihren Körper vorbereiten. Es gibt allerdings ein wichtiges Detail, welches am Vortag der Feindiagnostik zu beachten ist. Die werdende Mutter darf ihren Bauch nicht mit Creme oder Babyöl einreiben, die Fettschicht würde die Durchlässigkeit des Ultraschallgeräts verschlechtern, die Sicht des Frauenarzt wäre daher behindert. Wurden am Tag zuvor versehentlich Cremes aufgetragen, kann der Bauch mit viel klarem Wasser gesäubert werden, je fettfreier die Haut ist, umso besser sind die Sichtverhältnisse für den Arzt. Auch der Mutter wird daran gelegen sein, einen möglichst genauen Einblick in die Fruchtblase zu erhalten. Die Feindiagnostik bedeutet für die meisten Mütter mehr als nur eine Diagnose, sie erhalten unvergessliche Einblicke in das Leben ihres Babys im Mutterleib. Wenn ein gesundes Baby diagnostiziert wird, ist die Feindiagnostik ein ganz besonderer Moment im Verlauf der Schwangerschaft.
Indikatoren für eine Amniozentese
Auch wenn im Rahmen der Feindiagnostik keine Chromosomenanomalie festgestellt werden kann, ist es durchaus möglich, dass Indikatoren für eine folgende Amniozentese gefunden werden. Bei den meisten Chromosomenanomalien gibt es körperliche Merkmale, die sich im Rahmen der Feindiagnostik erkennen lassen. Sehr häufig sind die sogenannte Kiefer-Gaumen-Spalte oder eine Fehlbildung der Hände und Füße, diese Symptome einer Chromosomenanomalie können während der feindiagnostischen Untersuchung erkannt werden. Die meisten Feindiagnostiker führen auch die Amniozentese im Rahmen der Früherkennung von Fehlbildungen aus, die Eltern können sich nach dem Ergebnis der feindiagnostischen Untersuchung beraten lassen und sich bewusst für oder gegen die Fruchtwasseruntersuchung entscheiden.
Gesetzliche Krankenkasse zahlt nur bei medizinischer Indikation
Die gesetzliche Krankenkasse kommt nur dann für die feindiagnostische Sonographie auf, wenn ein medizinischer Indikator für diese Untersuchung gegeben ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die schwangere Frau bereits ein Kind mit Fehlbildungen zur Welt gebracht hat oder vorangehende Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt endeten. Ob eine solche medizinische Indikation vorliegt, kann letztlich nur der Arzt in Absprache mit seiner Patientin entscheiden. Doch auch wenn die Krankenkasse nicht für die Untersuchungskosten aufkommt, bieten viele Arztpraxen die Feindiagnostik als Privatleistung an.
Feindiagnostik als Privatleistung möglich
Wenn es keine medizinische Indikation für eine feindiagnostische Untersuchung gibt, die werdende Mutter aber dennoch nicht auf diese Form der Sonographie verzichten möchte, können die Kosten von den Eltern auf Selbstzahlerbasis übernommen werden. Je nach Praxis liegen die Preise zwischen 200 und 350 Euro, es gibt zahlreiche, verschiedene Angebote, ein Vergleich kann sich lohnen. Die behandelnde Praxis sollte allerdings nicht vorrangig nach den Untersuchungskosten ausgewählt werden, die Beschaffenheit der Geräte und die Qualität der Untersuchung ist ein wichtigeres Kriterium.
Im Untersuchungsumfang ist eine Auswertung enthalten
Zur Feindiagnostik gehört nicht nur die Sonographie selbst, sondern auch ein beratendes Gespräch darüber, welches Ergebnis vorliegt und welche Schritte gegebenenfalls eingeleitet werden müssen. Wenn sich durch die Untersuchung keine Auffälligkeiten ergeben haben, ist in der Regel kein weiteres Prozedere erforderlich. Ergab die Feindiagnostik allerdings Anlass zur Sorge, müssen möglicherweise weitere Untersuchungen vorgenommen werden, um eine Verdachtsdiagnose zu erhärten oder zu entkräften. Nach der Ultraschalluntersuchung wird der Arzt ein umfassendes Gespräch mit den werdenden Eltern führen und diese über alle weiteren Möglichkeiten aufklären. Im Rahmen dieses Gesprächs teilt der Gynäkologe meist auch das Geschlecht des werdenden Kindes mit, wenn die Eltern darüber in Kenntnis gesetzt werden möchten.
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