Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS, ist eine der weit verbreitetesten psychischen Erkrankungen in Österreich und Deutschland. Aktuell geht man davon aus, dass zwischen 4 und 7 % aller Kinder und Jugendlichen eine solch geartete Störung aufweisen. Betroffene, deren Kinder an dieser psychischen Erkrankung leiden, sind häufig mit dieser Situation überfordert und sind somit auf Hilfe durch Dritte angewiesen.

Buchtipps zum Thema ADHS

ADHS: Es kann jeden Treffen

Treten Verhaltensauffälligkeiten auf, muss zunächst geklärt werden, ob eine Krankheit tatsächlich vorliegt. Grundsätzlich sind Kleinkinder, die sich auffällig benehmen, nicht sofort von ADHS betroffen, gewisse Phasen Entwicklungsphasen durchlaufen nahezu alle Kleinkinder. Sollten allerdings mehrere Anzeichen darauf hindeuten, dass tatsächlich eine Erkrankung vorliegt, sollte der Facharzt konsultiert werden. Auffälligstes Indiz ist dabei jenes, dass sich erkrankte Kinder auch durch gutes Zureden durch Erwachsene nicht beruhigen lassen.

Wer ist von dieser Erkrankung betroffen

Die Erkrankung kann im Vorschulalter erstmalig auftreten, ebenso wie im Schulalter, bei Jugendlichen und Erwachsenen. Auch Säuglinge können an ADHS erkranken. Häufig liegt eine erbliche Anlage vor, die mit als Auslöser für die Erkrankung angesehen wird. Die Auswirkungen und Anzeichen sind dabei je nach Altersstufe unterschiedlich – klar sollte sein, dass grundlegend immer eine ernst zu nehmende Erkrankung vorliegt. Begleitet werden diese Verhaltensauffälligkeiten häufig von einer Reihe von Symptomen, aber auch klassischen Auslösern, wie etwa gestörte Eltern-Kind-Beziehungen. Generell sind neben den genetischen Erbanlagen vor allem Fehler in der Erziehung ursächlich für entsprechende Störungen.

Fehleinschätzungen und überzogene Ansprüche an die Kinder können klar als Auslöser von ADHS benannt werden – hier gilt es vor allem mehr und mehr Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Denn: Unsere heutige Gesellschaft ist geprägt von Leistungsdruck und hohen Ansprüchen. Immer mehr Eltern neigen dazu, ihre Kinder mit Frühförderungen zu überfordern und diese einem enormen Leistungsdruck auszusetzen. Auch wenn die Intention dahinter eine gute sein mag, dieses Verhalten überfordert einen Großteil und wirkt sich letztendlich kontraproduktiv aus. Eine schwere Folge davon kann ADHS sein. Erfahrungsberichte von Eltern hyperaktiver Kinder

Habe ich es mit ADHS zu tun?

Wenn Sie sich mit den Symptomen dieser Erkrankung auseinandersetzen, werden Sie unter Umständen sofort den Verdacht hegen, dass ihr Nachwuchs auch unter ADHS oder ADS leiden könnte. Die Verhaltensmuster treten in abgeschwächter Form bei nahezu allen Kleinkindern auf, allerdings in der Regel nie gleichzeitig. Viele haben ab und an Probleme, still zu halten, oder trödeln morgens oder verweigern gewisse Speisen. Dies bedeutet nicht, dass sie ernsthaft krank sind. Allerdings, sollten sich diese Probleme nicht mildern oder beheben lassen und treten diese gehäuft und kombiniert auf, liegt der Verdacht einer psychischen Erkrankung nahe.

Verschiedene Symptome, Therapie und Behandlung

Grob unterscheidet man hier zwei verschiedene Erkrankungsvarianten:

  • In ADHS (mit Hyperaktivitätssyndrom) und in
  • ADS (ohne Hyperaktivitätssyndrom).

Die Hyperaktivität wird häufig im Falle von Kindern auch mit dem Begriff Zappelphilipp-Syndrom umschrieben. Welche der beiden Erkrankungen letztlich vorliegt, muss vom Facharzt festgestellt werden. In beiden Fällen ist eine medizinische Betreuung und Diagnose unerlässlich. Bleiben die Symptome unerkannt und unbehandelt, kann dies zu nachhaltigen Verhaltensstörungen führen, die das gesamte, folgende Leben stark beeinflussen und auch das Gehirn schädigen können.

Je älter die Betroffenen werden, umso mehr wirkt sich diese Krankheit auch auf das Selbstwertgefühl aus. Zudem sorgen die schlechten Leistungen in der Schule dafür, dass auch berufliche Perspektiven beschnitten werden können. Wichtig: Bei Verdacht einer Erkrankung oder psychischen Störung sollten Sie nicht zögern und eine ärztliche Untersuchung in Anspruch nehmen! Wird diese Krankheit verschleppt oder ignoriert, hat dies schwerwiegende Konsequenzen für das gesamte Leben Ihres Kindes, letztlich auch für Sie und Ihren Partner selbst!

Unser ADHS Ratgeber

ADHS sollte also keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden. Wir liefern Ihnen auf den folgenden Seiten Informationen darüber, wie Sie eine ADHS Erkrankung frühzeitig erkennen können und wie sich diese in den einzelnen Altersstufen Ihrer Kinder äußert und auswirken kann. Ein Teil unseres Ratgebers setzt sich natürlich auch mit Behandlungen, Therapien und Medikamenten auseinander. Wir skizzieren für Sie Wege, um gegen ADHS vorgehen zu können. Sie sind nicht allein – wir zeigen Ihnen, wie und wo Sie Hilfe in Anspruch nehmen können! 


ADHS oder ADS kann in jeder Altersstufe auftreten, die Symptome dieser Störung sind allerdings häufig nur schwer zu erfassen. Der Unterschied zwischen einem normalen, kindlichen Benehmen und auffälligen Störungen ist verschwommen und eine entsprechende Diagnose kann letztlich nur der Facharzt stellen. Eltern können nur durch Beobachtungen Verdacht schöpfen und sollten dabei auch Informationen anderer Bezugspersonen, wie von Verwandten, Lehrern, befreundeten Elternpaaren und Kindergärtnerinnen ernst nehmen. Als Leitsymptome gelten allgemein Impulsivität, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsdefizit) – treten diese Anzeichen gehäuft auf, ist die Abklärung des Sachverhaltes durch den Facharzt ratsam. Eine entsprechende Therapie und Behandlung von ADHS ist notwendig.

Leidet mein Kind unter ADHS – Die Krankheit erkennen

Grundlegendes zur Erkennung von ADHS / ADS

Die Gesundheit der eigenen Kinder und das Wohlbefinden sind für viele Erwachsene sehr zentrale Lebensinhalte. Dementsprechend wird das Benehmen des Nachwuchses aufmerksam beobachtet und bei Verdachtsmomenten entsprechend reagiert. Im Falle von ADHS sind, wie bereits erwähnt, die Grenzen oft verschwommen, denn Kinder sind häufig impulsiv, hyperaktiv und neigen auch dazu, in gewissen Situationen unaufmerksam zu sein.

Für sich alleine sind diese Verhaltensauffälligkeiten vollkommen normal. Um richtige Schlüsse ziehen zu können, muss auch der Charakter, die Wesensart des jeweiligen Kindes berücksichtigt werden. Ein aufgewecktes, quirliges Kind hat noch lange kein ADHS – viele der folgenden Eigenschaften oder Punkte, die von ADHS betroffene Kinder kennzeichnen, weisen auch vollkommen gesunde Zöglinge auf.

Die Alarmglocken sollten in erster Linie dann läuten, wenn eine Vielzahl der krankheitsrelevanten Symptome auftreten und dies über einen längeren Zeitraum hinweg. Relevant ist dabei auch, dass sich diese Verhaltensweisen nicht ändern lassen. Die von ADHS betroffenen Personen sind in ihrer Wesensart mehr oder weniger gefangen, sie können diese Verhaltensmuster alleine nicht durchbrechen.

Taktlosigkeit, einer Situation nicht entsprechendes Benehmen, eine fehlende Wahrnehmung diesbezüglich – diese Dinge sind charakteristisch für eine Erkrankung. Gesunde Kinder erkennen ein Fehlverhalten, wenn Sie darauf aufmerksam gemacht werden und lassen sich diesbezüglich auch bremsen und lenken. Im Falle einer ADHS Erkrankung ist häufig eine Therapie notwendig.

Die drei Leitsymptome

Die drei Leitsymptome Impulsivität, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit können sich unterschiedlich bemerkbar machen, im Allgemeinen sind aber die folgenden Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern zu beobachten:

  • Störendes Verhalten; unterbricht andere oder lässt diese nicht zu Wort kommen; mischt sich in Spiele anderer ein.
  • Spontane Äußerungen; Einmischung in Gespräche; sagen, was sie sich gerade denken, ohne den Kontext zu erfassen.
  • reden wie ein Wasserfall – egal ob es den Gegenüber interessiert, oder nicht.
  • Können nicht warten, bis sie an der Reihe sind.
  • Hummeln im Hintern, starker Bewegungsdrang, Zappel-Philipp-Syndrom – situationsunabhängig, wird häufig als unangebracht und taktlos wahrgenommen; gehäuftes Springen und Klettern.
  • Bringen Spiele und Aufgaben nicht zu Ende, beginnen laufend neue Aufgaben.
  • Lautes, aufgedrehtes Spielen; können sich nicht leise beschäftigen, wenn es die Situation verlangt.
  • Exzessives Reden; Reden mit Händen und Füssen.
  • Nervöse Tics wie an Haaren oder Dingen „herumfingern“; plötzliche, vollkommen unerwartete Bewegungen, die mit der aktuellen Tätigkeit nicht zusammenhängen;.
  • Aufmerksamkeitsdefizit – Aufgaben, die längere Konzentrationsphasen erfordern, können nicht bewältigt werden.
  • Lassen sich leicht ablenken.
  • „Vor sich hin träumen“ – Hans Guck in die Luft / Traumliese.
  • Gehäufte Flüchtigkeitsfehler in der Schule.
  • Einzelheiten werden übersehen, nicht wahrgenommen; überlesen, überhören und übersehen von Details.
  • Keine Organisationsfähigkeit.
  • Vergesslichkeit; Dinge werden häufig verlegt.
  • Verweigerung und Vermeidungsstrategien bei fremdgestellten Aufgaben.
  • Anweisungen müssen mehrfach diktiert werden, da diese von den Kindern offensichtlich nicht wahrgenommen werden – mit den Gedanken ganz woanders ist.

Diese und ähnliche Symptome deuten mitunter auf eine ADHS Erkrankung hin. Gehäuftes Auftreten und eine Form der Unbelehrbarkeit zeigen ernstzunehmende Hinweise aus. Diese Kinder sind in gewisser Weise in einigen Lebensbereichen unbelehrbar, allerdings unbewusst. Das Gehirn lässt entsprechende Schlüsse und Wahrnehmungen nicht zu, eine Untersuchung, Diagnose und Behandlung ist angebracht.

Altersbedingte Auffälligkeiten

ADHS kann bereits im Säuglingsalter auftreten und wird quer durch alle Alterststufen hinweg diagnostiziert. Somit weist auch jede Altersstufe einige markante Indizien auf, welche Eltern Rückschlüsse auf eine entsprechende Störung liefern können.

  • Starker Bewegungsdrang bereits im Mutterleib.
  • Lang anhaltende Schreiphasen, schrilles Schreien – Schreikinder.
  • Leicht Reizbar.
  • Ausschweifendes Strampeln und Zappeln.
  • Scheuen Körperkontakt.
  • Schreckhaft bei Geräuschen und Berührungen.
  • Schlafstörungen.
  • Frühes „Aufrichten“ und „Gehen“ – noch vor Ende des 1. Lebensalters.
  • Zappel-Philipp-Syndrom.
  • Energische Trotzreaktionen, gehäuft; sehr niedrige Frustrationsgrenzen.
  • Schwächen im Bereich der auditiven und visuellen Wahrnehmung und motorischen Koordination.
  • Extrem verfrühter oder verspäteter Spracherwerb.
  • Einzelgänger im Kindergarten – spielen in der Gruppe ist kaum möglich; fällt dadurch störend auf.
  • Mittelpunkts-Komplex; vereinnahmendes Verhalten; dominant.
  • Fremdbestimmung wird nicht akzeptiert.
  • Halten sich nicht an Regeln, können sich nicht integrieren.
  • Impulsiv.
  • Ablehnend gegenüber vielen Dingen.
  • Ungeschickt.
  • Ordnung halten fällt schwer / ist unmöglich.
  • Rechen-, Rechtschreib- und Leseschwächen in der Schule.
  • Wackelige, unruhige Schrift.
  • Auffällige motorische und sprachliche Entwicklungen.
  • Außenseiter.
  • Streitsucht.
  • Übermütig im Spiel; erkennen Gefahrensituationen nicht.
  • Fehlende soziale, altersentsprechende Kompetenz.
  • Rededrang.
  • Mangelndes Selbstwertgefühl.
  • Ängste, häufig unbegründet.
  • Aggressives Verhalten.
  • Neigung zu Suchtmitteln aller Art.
  • Depression und Mutlosigkeit.
  • Schwierigkeiten werden nicht als solche wahrgenommen (bewusst, unbewusst).
  • Leistungsverweigerung.

Davon abweichend und irreführend sind positive Eigenschaften, die ebenfalls extrem oder gesteigert auftreten können. Kinder mit ADHS haben häufig einen starken Gerechtigkeitssinn, sind hilfsbereit und begeisterungsfähig, nicht selten sehr intelligent und künstlerisch veranlagt.

ADHS im Alltag – Probleme und Lösungsstrategien

An ADHS/ADS erkrankte Kinder laufen Gefahr, an einfachen Alltagssituationen zu zerbrechen. Normale Abläufe und Verhaltensweisen werden zu Problemen, die in die Isolation führen können, mit all ihren denkbaren Folgen. Aber auch für betroffene Eltern und das unmittelbare soziale Umfeld stellen unter ADHS / ADS leidende Kinder eine enorme Belastung dar, dementsprechend müssen auch diese Bezugspersonen lernen, mit dieser Krankheit sensibel und adäquat umzugehen. Vor allem Gleichaltrigen und Geschwistern kann dies sehr schwerfallen.

Die Auswirkungen von ADHS auf den Alltag

Die typischen Symptome von ADHS wurden bereits erläutert, diese äußern sich vermehrt im Alltag und führen letztendlich dazu, dass ein Facharzt konsultiert wird. Die Diagnose ist meist ernüchtern und hat nachhaltigen Einfluss auf das Leben des Kindes sowie auf dessen soziales Umfeld. Ein Großteil der Alltagsprobleme ist bereits präsent, die Diagnose ADHS muss aber zu einem Umdenken und neu bewerten der Situation führen. Dank Therapie und Elternkurse kann diesen Verhaltensauffälligkeiten positiv entgegengewirkt werden.

Typische Alltagsprobleme bei ADHS

Eine Reihe von Problemen ist typisch für Kinder, die unter ADHS leiden. Die Hyperaktivität und das Aufmerksamkeitsdefizit äußern sich meist ähnlich, allerdings je nach Schwere der Erkrankung in unterschiedlichem Ausmaß. Die Betroffenen müssen hierfür sensibilisiert werden und lernen, Reizpunkte zu entschärfen und die Aufmerksamkeit und die fehlende soziale Kompetenz zu schulen.

Mögliche Problemfelder im Alltag:

  • Einschlafschwierigkeiten
  • Über die Stränge schlagen, Grenzen austesten – Hyperaktivität
  • Niedrige Frustrationsgrenzen und überempfindlich
  • Aggressivität – Impulsivität (aufgrund des Aufmerksamkeitsdefizites)
  • Störung der Lernfähigkeit – Lernschwäche
  • Störenfried im Unterricht und Kindergarten
  • Angeberei
  • Ungeschickt, vergesslich
  • Keine Ausdauer (nicht körperlich) und Vermeidungshaltung
  • Soziale Beziehungsstörungen
  • Entwicklungsverzögerungen

Diese Symptome erhärten einerseits den Verdacht einer Erkrankung, werden also als klassische Indizien für ADHS gewertet, und sind andererseits Begleiterscheinungen, die den Tagesablauf prägen. Erwachsene, aber auch gleichaltrige Kinder, können ohne entsprechende Informationen diese Störungen nicht richtig zuordnen und unterstellen erkrankten Kindern oft Böswilligkeit, sowie den Erziehungsberechtigten erzieherisches Versagen.

Den Alltag mit ADHS meistern und erleichtern

Erfahrungsgemäß wird das Alltagsleben mitunter zur Zerreißprobe. Den Kindern muss einerseits geholfen werden, diesen zu meistern, mit viel Verständnis und Rücksicht, andererseits müssen diese auch lernen, dass klar definierte Grenzen einzuhalten sind. Die begleitende, multimodale Therapie sieht hierfür auch Schulungen vor, die aufzeigen, wie auf eine bestimmte Störung werden kann.

Helfen und Grenzen aufzeigen

Die Einschlafschwierigkeiten zeigen hier stellvertretend, wie sensibel diese Probleme sind. Aufgrund von ADHS kann das Kind nur schwer zur Ruhe kommen und hat am Abend meist erhebliche Probleme einzuschlafen. Schuld daran ist also nicht ein Unwille, sondern das Gehirn, welches viel länger braucht, um abzuschalten. Hierfür müssen Strategien entwickelt werden, wie etwa das Reflektieren des Tages (in erster Linie die positiven Momente), oder das Vorlesen oder Erzählen einer Geschichte, auch Massagen oder kleine Snacks vor dem Schlafen gehen, um den Magen zu aktivieren (kein Zucker), haben sich bewährt.

Hierfür ist Geduld erforderlich, denn als Elternteil möchte man zumindest am Abend ein, zwei Stunden für sich haben. Die klare Grenze ist hierbei das Bett, dieses darf nicht mehr verlassen werden. Im Gegenzug steht das Angebot, den Sprössling bis in den Schlaf zu begleiten, diesen also nicht allein im Bett zurückzulassen.

In vielen anderen Situationen verhält es sich ähnlich – Verständnis und Hilfestellungen sind unerlässlich, ebenso wie klare Grenzen. Diese Grenzen müssen definiert und kommuniziert werden und dürfen auch nicht zur Debatte stehen.

Wird gegen diese verstoßen, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Freundlich darauf hinweisen
  • Deutlich darauf aufmerksam machen
  • Harsch die Grenzen einfordern

Natürlich müssen altersgerechte Formulierungen gefunden werden, harsch bedeutet nicht hart und streng. Oft macht der „Ton die Musik“. Entscheidend für den Erfolg ist hierfür auch ein gesundes Verhältnis zwischen Kind und Eltern, zudem muss die Problematik klar vermittelt werden. Nur so kann eine Akzeptanz gegenüber einer Einschränkung oder einem Problem aufgebaut werden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind von enormer Bedeutung, impulsive Strenge ist fehl am Platz.

Ablenkungen und Reizauslöser minimieren

Ein klar geregelter Alltag hilft, diesen störungsfreier zu meistern und auch soziale Muster und Verhalten einfacher zu erkennen und als solche wahrzunehmen. Überdies müssen Ablenkungen und Reizauslöser auf ein Minimum reduziert werden, hierfür sind meist Kleinigkeiten ausschlaggebend (beobachten Sie Ihre Kinder und identifizieren Sie die Reizauslöser).
Ein Platzwechsel in der Schule kann sich ebenso positiv auswirken, wie ein aufgeräumter Arbeitsplatz zu Hause (Schreibtisch).

Hier sind auch Lehrer und Erzieher angehalten, auf Mitschüler und Gleichaltrige zu achten. Diese wissen nur zu gut, wie sie an ADHS Erkrankte „auf die Palme“ bringen können. Solche Provokationen müssen unterbunden werden. Gleiches gilt auch für Geschwister und Freunde.

Mögliche Folgen

Wird Kindern mit ADHS keine entsprechende Behandlung zu Teil, kann dies schwerwiegende Konsequenzen haben, die sich auf die gesamte Lebensspanne negativ auswirken. Je nach Altersstufe äußern sich diese unterschiedlich ausgeprägt, am schwerwiegendsten sind aber wohl diese Folgeerkrankungen und Folgeerscheinungen:

  • Außenseiter, Einzelgänger, Isolation
  • Selbstzweifel, Selbstablehnung, Selbsthass, zerstörtes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Depression, schwankende Stimmungslagen
  • Suchtneigungen und Drogenmissbrauch
  • Versagensängste, generell Angststörungen
  • Entwicklungsstörungen und Lernschwächen, Probleme in der Schule und im Berufsleben
  • Tics (vokal und motorisch)

Wenn Sie die Symptome von ADHS nicht ignorieren und diese entsprechend behandeln, Ihre Kinder fördern und diese Zuneigung und Verständnis schenken, aber auch Grenzen aufzeigen, dann werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das ADHS besiegen und keinerlei negative Folgen befürchten müssen.

ADHS – Behandlungen und Therapien

Leiden Kinder an ADHS / ADS, müssen entsprechende Schritte gesetzt werden, um der Krankheit entgegenzuwirken. Wird Nichts unternommen, drohen nicht nur eine Verschlimmerung der aktuellen Situation, sondern auch schwerwiegende Störungen mit Folgen – diese äußern sich mitunter in Suchtproblemen, psychischen Erkrankungen und negativen schulischen und beruflichen Leistungen. Die Nachwirkungen von ADHS / ADS begleiten und prägen Erkrankte ein Leben lang.

Wann besteht Handlungsbedarf

Erfolgt die Diagnose ADHS durch einen Facharzt (spezialisierter Kinderarzt, Kinderpsychiater…), besteht natürlich auch Handlungsbedarf. Dieser äußert sich in unterschiedlichsten Behandlungen, die Hand in Hand gehen und entsprechend der Schwere der Erkrankung und des Alters des Kindes durch den Facharzt angeordnet werden.

Nicht selten bekunden Eltern aber noch vor einer entsprechenden Diagnose den Wunsch, etwas unternehmen zu wollen. Auslöser sind häufig auffällige Symptome ihrer Kinder sowie die Angst, dass eine ADHS Erkrankung hieraus folgen könnte oder gar vorliegt. Dabei wird außer Acht gelassen, dass aufgrund von Charakter und Alter diverse Auffälligkeiten, etwa Hyperaktivität, vollkommen normal sind. Ohne entsprechende Verordnung durch einen Facharzt sollten auch keine Maßnahmen gesetzt werden. Massive Eingriffe, ohne Erkrankung, können sich, trotz guter Absicht, auch negativ auf die Entwicklung des Nachwuchses auswirken.

Multimodale Therapie für ADHS

Weisen Kinder eine Vielzahl der klassischen Symptome auf, die für eine ADHS Erkrankung sprechen, ist eine fachärztliche Abklärung angebracht. Wird ADHS diagnostiziert, stellen sich immer wieder die folgenden Gefühlsregungen bei Betroffenen ein: Schock, Angst, aber auch Erleichterung. Die Erleichterung ist damit zu erklären, dass weder das Kind böswillig handelt, noch die elterliche Erziehung versagt hat.

  • Als erfolgreiche Methode hat sich eine multimodale Behandlung erwiesen. Diese beinhaltet die folgenden Bausteine:
  • Informationen bezüglich Krankheit und Symptome
  • Zusammenarbeit aller involvierten Personen (Eltern, Schule und Lehrer, Erzieher, Ärzte…) und Sensibilisierung des sozialen Umfeldes
  • Therapieziele definieren
  • Alltagsstruktur verändern, um eine Reizreduktion zu bewirken
  • Förder- und Therapiemaßnahmen für das Kind
  • Erweiterte Behandlungen, sollte sich eine weitere Störung einstellen
  • Falls erforderlich Medikation

Information und Sensibilisierung

Ein Krankheitsbild wie jenes von ADHS führt häufig zu Irritationen, vor allem bei zunächst Außenstehenden Personen. Diese Auffälligkeiten werden von Erwachsenen und Gleichaltrigen als äußerst unangenehm und störend wahrgenommen und enden immer wieder für Betroffene in der Isolation. Für Kinder ist dies nicht verständlich, zumal sie nichts dagegen unternehmen können. Die Folgen äußern sich leider meist in psychischen Folgeerkrankungen.

Information und Sensibilisierung für dieses Thema sind aufgrund dessen extrem wichtig. Nicht nur Familienangehörige müssen lernen, mit dieser Extremsituation umzugehen, sondern auch Lehrer, Erzieher und Altersgenossen im unmittelbaren, sozialen Umfeld. Akzeptanz und Unterstützung ist in allen Lebenslagen notwendig, ansonsten drohen als Konsequenz die genannten Folgeerscheinungen.

Im Übrigen sorgen oftmals einfache Veränderungen der Alltagsstruktur für positive Reizentlastungen. Auch hier sind nicht nur die unmittelbaren Familienmitglieder angehalten, entsprechende Anreize zu setzten.

Förder- und Therapiemaßnahmen

Damit eine Förder- oder Therapiemaßnahme sinnvoll angewandt und greifen kann, müssen zunächst klare Therapieziele definiert werden. Diese formuliert der behandelnde Facharzt, natürlich in Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten. Je nach Ausmaß werden verschiedene Ansätze angeordnet:

  • Verhaltenstherapie
  • Familientherapie und Elterntraining
  • Kreatives Coaching – Gestaltungstherapie
  • Mototherapie – Psychomotorik
  • Sport und Bewegung
  • Gezielte Fördermaßnahmen und psychotherapeutische Betreuung bei Begleiterscheinungen wie Lernschwächen, Entwicklungsstörungen oder Depressionen

Entscheidend ist dabei, dass die einzelnen Maßnahmen vor allem von der Familie begleitet werden – Angebote wie Familientherapie und Elterntraining sollten unbedingt wahrgenommen werden. Psychomotorik sowie bewusst gelenkte Bewegung hilft Kindern, ihre Energie kontrolliert einzusetzen, aber auch zu zügeln und zu bremsen. Darüber hinaus können speziell Kleinkinder Vieles noch nicht in Worte fassen – hier helfen Kreatives Coaching und Gestaltungstherapien, jene Gefühle, Probleme und Ängste zum Ausdruck zu bringen, die das kindliche Gehirn noch nicht richtig verarbeiten und verbalisieren kann.

Mögliche Therapieziele bei ADHS

Die Therapieziele sehen von Fall zu Fall unterschiedlich aus, meist zeigen sich aber die folgenden Zielsetzungen von Erfolg gekrönt und treten in dieser Form auch gehäuft auf:

  • Soziale Kompetenz und Wahrnehmung fördern
  • Aufmerksamkeitstraining gegen Aufmerksamkeitsdefizit
  • Selbstkontrolle und Selbstwahrnehmung fördern – Selbstwertgefühl steigern und stärken
  • Impulsive Reaktionen / Hyperaktivität verzögern und letztendlich auch vermindern

Unter Umständen werden, um die Therapieziele erreichen zu können, auch Medikamente verschrieben und verabreicht. In einigen Fällen ist eine Medikation vorab notwendig, um den Weg für Therapieerfolge zu ebnen.

Ernährung bei ADHS

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Obwohl es keine spezifische Diät gibt, die ADHS heilen kann, können bestimmte Ernährungsansätze und Lebensmittel dazu beitragen, die Symptome zu mildern und die Gesundheit von Menschen mit ADHS zu unterstützen. Hier sind einige Ernährungsempfehlungen für Menschen mit ADHS:

  • Ausgewogene Ernährung: Essen Sie eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten.
  • Proteinreiche Lebensmittel: Proteinreiche Lebensmittel wie Hühnchen, Fisch, Eier, Bohnen und Tofu können die Konzentration verbessern.
  • Omega-3-Fettsäuren: Essen Sie fetten Fisch, Leinsamen, Walnüsse oder Chiasamen, um die Gehirnfunktion zu unterstützen.
  • Zucker und raffinierte Kohlenhydrate begrenzen: Reduzieren Sie den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und stark verarbeiteten Kohlenhydraten, um Blutzuckerschwankungen zu minimieren.
  • Allergien und Intoleranzen: Überprüfen Sie, ob Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen Symptome verschlimmern, und meiden Sie diese Lebensmittel.
  • Vitamine und Mineralstoffe: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Vitamin D, Eisen, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren erhalten, eventuell mit Nahrungsergänzungsmitteln unter ärztlicher Aufsicht.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Planen Sie regelmäßige Mahlzeiten und Snacks, um Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.

Denken Sie daran, dass die Wirkung der Ernährung auf ADHS individuell variieren kann. Es ist ratsam, mit einem Arzt oder Ernährungsexperten zusammenzuarbeiten, um einen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Ernährungsplan zu entwickeln. Die Ernährung sollte als Teil eines umfassenden Behandlungsansatzes für ADHS betrachtet werden, der auch Verhaltenstherapie und gegebenenfalls Medikamente einschließt.

Quelle: https://www.hyperaktiv.de/die-richtige-ernaehrung-bei-adhs/

Therapiebegleitende Medikation bei ADHS

Damit eine Therapie fruchten kann, ist unter Umständen eine begleitende Medikation erforderlich. Viele Erwachsene betrachten diese allerdings mit Bedenken, mitunter auch aufgrund kritischer Artikel in den Medien und auf nicht wissenschaftlichen Plattformen. Eine Verunsicherung diesbezüglich ist spürbar.

Die Alternative ist allerdings wenig berauschend (schlechte Leistungen in der Schule, psychische Erkrankung und Störung der Entwicklung, Neigung zu Suchtverhalten …), zumal diese verabreichten Stimulanzien (Equasym, Concerta, Medikinet, Methylphenidat / Ritalin) letztendlich dafür sorgen, dass sich an ADHS erkrankte Kinder besser konzentrieren und ihr Verhalten besser steuern können.

Wenn Kindern Medikamente verabreicht werden, dient dies der Umsetzung der Therapieziele und geschieht nicht wahllos. Der Facharzt wird diese ausreichend begründen und die Umstände und Ursachen hierfür entsprechend darlegen. Alternativ können auch homöopathische Mittel verabreicht werden, Zappelin verbessert die Situation häufig bei weniger starken Krankheitsausprägungen.

Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 Kommentare

  1. Das Leben mit einem hyperaktiven Kind
    Die ersten Anzeichen für die Tatsache, dass mein Kind hyperaktiv ist, gab es schon im Kleinkindalter. Er war nie besonders anschmiegsam und liebesbedürftig, nachts hingegen schlief er relativ schnell durch, er war also nicht von Geburt an ein lautes Kind. Jedoch hatte ich als Mutter schon früh gefühlt, dass es in Richtung Hyperaktivität gehen könnte und sprach dies auch früh bei meinem Mann an. Als mein Sohn dann zwei Jahre alt war, war es nicht mehr zu leugnen, er war die meiste Zeit sehr unruhig und blieb auch nicht mal ein paar Minuten auf seinem Platz sitzen, er verlor schnell die Lust an seinen Spielsachen und wollte immer wieder mit etwas anderem bespaßt werden.

    Diese Unruhe überträgt sich auch auf einen selbst und man ist oft ratlos, wie man seinem Kind gerecht werden kann. Mochte man ihm etwas zeigen, zum Beispiel Bauklötze aufreihen oder aufeinander stapelt, so machte mein Sohn mit den Bauteilen was er mochte, was natürlich nicht unnormal ist, aber es war kein Durchringen möglich, ihm Dinge zu erklären, ihm das aufeinander stapeln vorzumachen, er preschte immer wieder vor, indem er alles umwarf oder umherwarf. Als Erziehungsberechtigter braucht man Nerven wie Drahtseile. Beim Vorlesen einer Geschichte war, wie zu erwarten, keinerlei Entspannen möglich, er wackelt, wie so oft, umher und bekommt von der Geschichte nichts mit. Was auch stark auffiel, ist, dass er sehr zu Wutausbrüchen neigte, bekam er seinen Willen nicht (z. B. Schokolade), so schmiss er sich auf den Boden und brüllte wie am Spieß. Natürlich ist das Verhalte für Kinder im Allgemeinen nicht untypisch, aber dennoch war ich schockiert, wie er ganz von allein, sich solche negativen Verhaltensweisen an den Tag legte, obwohl es ihm keiner vormachte. Hyperaktivität wird in den frühen Jahren des Kindes noch nicht diagnostiziert, dennoch hat man als Eltern bald verstanden, warum, er so anders ist, als andere Kinder.

  2. Wie ich mit der Krankheit ADHS meines Kindes umgehen lernte
    ADHS ist ein weit verbreitetes Syndrom und keine Krankheit im eigentlichen Sinne.
    Ich bin Mutter von 4 Kindern und bei Zweien wurde das Syndrom ADHS festgestellt. Meine Tochter war damals 10 Jahre und mein Sohn kam gerade in die Pubertät. Meine Kinder sind inzwischen erwachsen, jedoch war die Schulzeit teilweise eher ein Spießrutenlauf. Vor einigen Jahren war es noch weniger bekannt als heute, sehr oft wurden meine Kinder als ungezogen und dumm bezeichnet.

    Da ich immer berufstätig war und sein musste, wurde mir kurzerhand Gleichgültigkeit vorgeworfen, ja die Schulleitung hatte sogar das Jugendgericht eingeschaltet, da ich ja als Mutter anscheinend total versagte.

    Nun denn ich bin eine Kämpfernatur, ich habe mich sehr für meine Kinder eingesetzt, ich habe nie an ihnen gezweifelt.
    Ich erzähle kurz in welcher Reihenfolge ich vorgegangen bin.

    Ich wusste dass meine Kinder nicht faul oder dumm waren, und bin dann erst mal zur Beratung zum Kinderarzt gegangen. Ich habe Bücher über ADHS gekauft und eine Newsletter im Internet abonniert. Dann habe ich alles durchgelesen und durchgekaut.

    Danach folgte ein Besuch bei verschiedenen Spezialisten, darunter auch ein Psychologe. Ich habe mich gegen eine Medikamenteinnahme gestellt, weil die Nebenwirkungen noch nicht bekannt waren, was mir wiederum überall Negativpunkte eingebracht hat. Mit den äztlichen Attesten bin ich dann zur Schulleitung und zum Lehrpersonal gegangen. In vielen Gesprächen hab ich versucht zu erklären dass ADHS Kinder durchaus gesund, lernfähig und nicht dumm oder ungezogen sind. Zumindest konnte ich einen Teilerfolg verbuchen. Auch vor Gericht habe ich meine „Prüfung“ bestanden.
    Ich habe meine Kinder nie unter Druck gesetzt, ihre Hausaufgaben haben sie mit vielen Pausen dazwischen überstanden.
    Je älter sie wurden desto ausgeglichener wurden sie. Beide haben ihren Schulabschluss, beide haben Arbeit ich war immer und bin noch immer stolz auf sie. ADHS lässt sich bekämpfen!

  3. Danke für die guten Tipps zum Jugendarzt. Eien Bekannte geht jetzt mit ihrem Sohn erst einmal zu einem Psychologen. Wie will erst einmal alles andere ausklammern können.

  4. Mein Anliegen besteht darin den Begriff „Sprechdurchfall“ wieder aus dem tolerierten öffentlichen Sprachgebrauch herauszubekommen. Er ist nicht niedlich, sondern extrem abwertend und eignet sich hervorragend zum Mobbing der Betroffenen. Sollte Ihr Kind einfach eine „Quasselstrippe“ sein, ist es doch schöner diesen freundlichen Begriff zu verwenden, oder? Sollte Ihr Kind in Not sein oder sogar eine neurologische Krankheit eben wie ADHS haben, ist es doch furchtbar, es mit „Na, hast Du wieder Sprechdurchfall?“ anzusprechen. Oder wie würden Sie das handhaben? „Sprechdurchfall“ wird sofort mit „Scheiße, Kot, Arsch“ verbunden. Wenn er verwendet wird, führt er oft zu einem losprustenden Lachen. Im schlimmsten Fall fühlt sich die Gruppe in ihrer Einschätzung, dass das Kind nervt bestätigt: Das Kind ist asozial, es „scheißt Worte“.

    Ich bitte das zu bedenken und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den Artikel dahingehend verändern könnten. Frau Neuhaus habe ich auch schon angeschrieben, die häufig als „seriöse“ Quelle zitiert wird. Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass man auf so eine Idee kommt. Ein neutraler Fachbegriff ist zum Beispiel „Polyphrasie“. Umgangssprachlich könnte man von „Redezwang“, „ungebremstem Redefluss“ o.ä. sprechen. Sie selbst nutzen „Reden wie ein Wasserfall“. Das reicht doch, oder? Ich denke jeder weiß was gemeint ist. Professionelle medizinische Lexika verwenden den Begriff auch nicht, um das Probelm zu beschreiben. Auch Wikipedia und andere Plattformen und Wörterbücher haben ihn inzwischen rausgenommen.

    Das Eltern sehr darunter leiden können – und auch die sonstige Umwelt – ist völlig klar. Im geschützten Raum und kontrolliert sollten sie ihrer ganze Wut und Verzweiflung darüber auch Ausdruck geben. Unbedingt. Aber Kindern hilft es nicht sie auch noch öffentlich zu brandmarken bzw. sich über sie lustig zu machen. Wenn sie genauer hinschauen, können sie sehen, wie sehr das Kind selber darunter leidet. Es ist eine gewaltige Anspannung in ihm.

    Vielen Dank für Ihr Verständnis. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mit uns an einem Strang ziehen zum Wohle der betroffenen Kinder und Jugendlichen.

    Herzliche Grüße