Die meisten Eltern kennen das Problem: im Kinderzimmer türmen sich die Kuscheltiere, die Lego-Steine liegen auf dem Boden und die Bücher sind überall, nur nicht im Regal. Jeden Abend das gleiche Problem, wenn es darum geht, dass das Kinderzimmer so unordentlich ist?
Räum doch endlich mal das Zimmer auf, werden die meisten Eltern nicht erst einmal zu ihrem Nachwuchs gesagt haben.
Aufräumen bei und mit Kindern
- Am Anfang eine schlechte Nachricht für die Eltern:
Kinder können keine Ordnung halten. Laut Kinder- und Jugendpsychologen brauchen Kinder keine Ordnung. Es sei vollkommen normal, dass die Kinder beim Entdecken der Welt Unordnung verbreiten und hinterlassen. Da niemand mit dem Sinn nach Ordnung auf die Welt gekommen ist, können gerade Kinder diesen Sinn auch nicht erschließen. Sie brauchen Vorbilder, die es ihnen Vorleben. - Und damit kommt die gute Nachricht:
Kinder können das Aufräumen erlernen. Dazu müssen es die Eltern aber vorleben. Auch dabei sind sich die Psychologen einig: wie ordentlich ein Kind letztendlich wird, hängt stark davon ab, wie sauber und ordentlich es ansonsten in der Wohnung ist. Wenn die Eltern den Kindern Ordnung vorleben und gemeinsam mit den Kindern aufräumen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kinder eine gesunde Einstellung zur Ordnung finden.
Tipps zum Aufräumen lernen
1. Das Aufräumen soll nicht als Strafe gesehen werden.
Daher soll die ganze Aktion kein nerviger Zustand sein. Eltern sollten daher gerade bei jungen Kindern dazu übergehen, dass sie zusammen das Zimmer aufräumen. Und diese Zeit auch ganz intensiv nutzen. Leider ist es heutzutage recht selten, dass Eltern und Kinder die Zeit gemeinsam verbringen und Zeit haben, sich gut zu unterhalten. Beim Aufräumen, und wenn es auch nur 10 Minuten am Tag sind, kann genau dieses nachgeholt werden. Die Kinder haben nun Zeit, alleine mit der Mutter oder dem Vater zu reden, vom Kindergarten oder auch von der Schule zu erzählen und die Eltern haben die Zeit zum Zuhören.
Das Projekt Aufräumen steht so unter einem anderen Begriff, welcher sicherlich den Kindern zum einen Spaß bringt und zum anderen auch zum Ziel führt. .
2. Das richtige Maß ist entscheidend.
Eltern sollten nicht einhergehen und den Kindern verkünden, dass das gesamte Spielzeug weg soll. Eltern sollten auf die Bedürfnisse der Kinder auch beim Aufräumen eingehen. So ist es wichtig, dass die Spielsachen, die das Kind am Tag mühsam aufgebaut hat, nicht auch am Abend wieder weggeräumt werden sollten. Das Kind wird dadurch traurig und verliert auch die Lust am Spielen. Eltern und Kinder sollten daher einen Kompromiss eingehen: die Sachen, die nicht mehr bespielt werden, sollen weggeräumt werden, der Rest darf erst einmal stehen bleiben.
3. Das Kinderzimmer sollte kindgerecht eingeräumt sein.
Nur so kann das Kind auch seine Sachen einsortieren und wegpacken. Dazu eignen sich Boxen und Kisten, die auf Regalen angebracht sind, die das Kind sehr gut erreichen kann. Eltern, die noch ein wenig weitergehen wollen, können die Kisten entweder farbig gestalten oder mit Bildern versehen, damit das Kind gleich sehen kann, welche Spielsachen wo hinkommen.
4. Eltern sollen mithelfen.
Die ganz kleinen Kinder können noch gar nicht alleine für Ordnung im Kinderzimmer sorgen. Und auch Kindergartenkinder sind mit dem Begriff: Aufräumen einfach noch überfordert. Sie wissen nicht, wo anzufangen ist. Daher müssen Eltern hier sehr genaue Hilfestellungen geben, wenn sie Ordnung haben wollen ganz genaue. Es reicht nicht aus, dass Eltern sagen: räume die Bausteine weg. Es muss eine gezielte Aufforderung gegeben werden: räume die Bausteine in die blaue Kiste. Nur so lernen Kinder.
Und auch bei Schulkindern kann die Hilfe der Eltern noch wichtig sein. Geht es darum, dass der Schreibtisch aufgeräumt werden soll, bei dem es um wichtige Sachen geht, dann müssen die Eltern auch hier noch einmal mithelfen. Ansonsten kann es sein, dass wichtige Sachen im Müll landen und die unwichtigen aufgehoben werden.
5. Kompromisse schließen.
Eltern von Teenagern werden erkennen, dass die kleineren Kinder mehr Ordnung lieben, als in diesem Alter. Dieses liegt daran, dass in diesem Alter schon Chaos im Kopf herrscht und dieses dann auch auf das eigene Zimmer übertragen wird. Auch hier müssen Eltern wieder versuchen mit den Kindern Kompromisse zu schließen. Wichtig ist es, dass keine Lebensmittel in den Zimmern liegen und dass Eltern und Kind vielleicht einmal pro Monat gemeinsam für Ordnung sorgen.
6. Sachen aussortieren
Die richtige Übersicht im Kinderzimmer kann nur dann gegeben sein, wenn es nicht überfüllt ist. Daher sollten Eltern regelmäßig ran gehen und einige Spielsachen aussortieren. Nicht nur, dass so weniger Sachen im Zimmer herumstehen, sondern auch dass diese Sachen die Kinder überreizen, ist ein wichtiger Grund. Viele Kinder entdecken so nach einiger Zeit Spielsachen wieder, mit denen sie schon Wochen oder Monate nicht mehr gespielt haben und haben wieder Freude daran.
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