Kinderbetreuung wird irgendwann für nahezu alle Eltern ein Thema. Bis zum ersten Geburtstag des Nachwuchses zahlt der Staat Elterngeld. Danach müssen viele Eltern wieder arbeiten um finanziell über die Runden zu kommen. Sind keine Verwandten zur Stelle, wird der Nachwuchs in aller Regel fremdbetreut. Auch bei kleineren Kindern nehmen sich Eltern gelegentlich einen „freien Abend“, während ein Babysitter die Betreuung der Kleinen übernimmt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Betreuungsformen, eine Gegenüberstellung der Kosten und Informationen darüber, welche Form der Kinderbetreuung für welche Eltern am besten geeignet ist.

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Welche Betreuungsarten gibt es?

Betreuung durch Babysitter

Einen Babysitter zu finden ist vergleichsweise einfach. So können sich interessierte Eltern zunächst im Freundes- oder Bekanntenkreis umhören. Sollte das keinen Erfolg bringen, kann man es über ein Inserat in der Heimatzeitung oder einen Aushang an strategisch günstigen Stellen wie im Kindergarten oder im Supermarkt versuchen. Babysitter-Börsen im Internet sind eine weitere Möglichkeit, fündig zu werden, für Suchende sind sie jedoch in aller Regel kostenpflichtig.

Kosten

Ein Babysitter kostet ungefähr zwischen fünf und zehn Euro/ Stunde, abhängig vom Alter und der Qualifikation des Babysitters.

Fazit

Gut für gelegentliche Kinderbetreuung am Abend oder am Wochenende, da sich vor allem Schüler und Berufsanfänger über Babysitten etwas Dazuverdienen.

Betreuung durch eine Kindertagesstätte / Kinderkrippe

Plätze in Kindertagesstätten bzw. Kinderkrippen sind fast überall heiß begehrt. Zwar besteht ab dem 1. August 2013 ab Vollendung des ersten Lebensjahres bis zum dritten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf „frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung“. Dennoch werden viele Kommunen diese Vorgabe zum Stichtag nicht erfüllen können.

Melden Sie deshalb Ihr Kind so früh wie möglich an. In Großstädten wie beispielsweise München ist es nicht ungewöhnlich, wenn sich Schwangere im dritten Schwangerschaftsmonat bereits um einen Betreuungsplatz für ihr Kind bemühen. Am besten, Sie informieren sich frühzeitig bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung und nehmen Angebote wie „Tage der offenen Tür“ war, um sich selbst ein Bild von den Betreuungseinrichtungen zu machen.

Kosten

Je nach Region und Kommune sehr unterschiedlich. In Nürnberg zahlt man für einen Platz in der städtischen Kinderkrippe 230 Euro, wenn das Kind acht Stunden betreut wird. In Berlin beteiligt sich das Jugendamt an den zu tragenden Kosten, auch in Hamburg zahlen die Eltern nur anteilig, da die Stadt einen Teil der Kosten übernimmt. Private Einrichtungen sind in der Regel teurer als städtische. Informationen geben die jeweiligen Krippen oft schon auf ihren Homepages.

Fazit

Gut für regelmäßige Kinderbetreuung unter der Woche. Geöffnet haben die meisten Kinderkrippen zwischen 7:30 Uhr und 17:30 Uhr. Wichtig: Achten Sie auf einen guten Betreuungsschlüssel. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte forderte im September 2009 einen effektiven Versorgungsschlüssel von 1 Erzieher/in auf 8 bis 10 Kinder in der KiTa und 1 Erzieher/in auf 4 Kinder in der Krippe.

Betreuung durch eine Tagesmutter

Tagesmütter bringen idealerweise eine entsprechende Qualifizierung mit. Der Bundesverband für Kinderbetreuung in Tagespflege e.V. empfiehlt eine Qualifizierung von mindestens 160 Unterrichtsstunden – inklusive eines Kurses über Erste Hilfe bei Babys. Tagesmütter betreuen meist in den eigenen vier Wänden bis zu fünf Kinder. Gelegentlich sind darunter auch eigene Kinder der Tagesmutter.

Kosten

Die meisten Tagesmütter kosten zwischen 3 und 6 Euro je Stunde und Kind.
Legt man einen mittleren Satz von 5 € und 35 Wochenstunden zugrunde, kommt man auf Kosten von 700 € pro Monat. Beim örtlichen kann jedoch ein Zuschuss beantragt werden.

Fazit

Gut für Eltern, die beispielsweise im Schichtdienst arbeiten und dadurch eine größere Flexibilität hinsichtlich der Betreuungszeiten suchen. Die Gruppe, die die Tagesmutter betreut ist kleiner und „übersichtlicher“ als die Gruppen in einer Kinderkrippe. Die Ausstattung mit Spielsachen ist dagegen in der Krippe oft besser. Wichtig: Auf eine ausreichende pädagogische Aus- und Fortbildung der Tagesmutter achten.

Betreuung durch ein Au Pair

Ein Au Pair ist ein junger Erwachsender, der gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld bei einer Gastfamilie im Ausland tätig ist und im Gegenzug die Sprache und die Kultur des Gastlandes kennenlernt. Ein Au Pair bleibt zwischen sechs und zwölf Monaten in der Gastfamilie und wohnt für die Dauer seines Aufenthalts im eigenen möblierten Zimmer. Das Au Pair nimmt außerdem an den gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie teil.

Kosten

Gasteltern bieten dem Au-pair freie Kost und Logis. Dem Au Pair zahlen sie ein Taschengeld von mindestens 260 Euro im Monat. Außerdem übernehmen Gasteltern die Kosten für Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung, für die zwischen 30 und 50 Euro anfallen. Zusätzlich bezahlt die Gastfamilie ihrem Au Pair die Fahrt zum nächstgelegenen Deutschkurs sowie in der Regel auch ein Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr.

Fazit

Gut für Eltern, die sich auf ein „Familienmitglied auf Zeit“ einstellen können und genügend Platz in der Wohnung / im Haus haben. Die Kinder bleiben in ihrer gewohnten Umgebung. Sie werden versorgt, wenn sie aus der Schule oder dem Kindergarten kommen. Weil mit dem Au-pair eine andere Kultur Einzug in die Familie hält, lernt die ganze Familie neue Lebens-, Sprach- und Essgewohnheiten kennen.

Tipp: Die Betreuungsperson unbedingt vorab kennenlernen

Egal für welche Betreuungsform Sie sich als Eltern entscheiden: Lernen Sie Babysitter, Erzieher und Tagesmütter zunächst kennen und machen Sie sich einen ersten Eindruck. Sprechen Sie mit Eltern, deren Kinder die Betreuungsperson früher betreut. Au Pairs kann man zwar meist nicht treffen, bevor sie ihre Arbeit im Gastland antreten. Ein erstes Kennenlernen über Telefonate und E-Mails ist jedoch möglich.“

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Ein Kommentar

  1. Es stimmt, dass es viele verschiedene Arten für die Kinderbetreuung gibt. Allerdings, kann eine Babysitter eine Tagespflege nicht ersetzen, zu mindest nicht langfristig. Ich habe eine Babysitter fürs Wochenende oder für manchen Abende, aber tagsüber bringe ich mein Kind zur Kinderkrippe.