Kleine Menschen lieben Bücher. Ganz am Anfang sind es noch nicht die Geschichten, die sie interessieren. Es sind die Bilder, die überschaubar ihre Welt abbilden. An dieser Stelle haben wir beschrieben, mit welchem Alter welches Bilderbuch empfehlenswert ist – Viel Spass beim gemeinsamen Entdecken!

Die Neues zeigen, das man ganz in Ruhe betrachten kann, solange man will. Und schauen die Eltern mit ins Buch – umso schöner! So kann man wunderbar Zeit miteinander verbringen.

Aber welches Bilderbuch ist das richtige?

baby boy reading a book over white
Ein ideales Spielzeug

Die Zahl der Bilderbücher ist schier unüberschaubar.

Da glotzen einem Kröten mit breitkrempigen Hüten von den Umschlägen entgegen, Fische tragen glitzernde Schuppen spazieren, kleine Eulen machen große Augen, Ratten reiten auf Pferden, und Kühe fliegen über den Mond. Welches Buch ist denn das richtige für den kleinen Menschen, den es glücklich machen soll?

Der Winzling
Bei den ganz Kleinen ist es sinnvoll, nach der Stabilität zu gehen. Feste Pappseiten, die nicht umknicken, große Formate oder ganz kleine, vielleicht ein Buggy-Buch, das man an den Kinderwagen clippen kann.

Kräftige Farben, einfache Formen – das lieben die Kleinen in ihrem ersten Lebensjahr. Alternativ kann man auch auf ein Stoffbuch zurückgreifen – das lässt sich herrlich knautschen, und reinbeißen kann man auch!

Der Betrachter
Ein Zweijähriger verlangt meist schon etwas mehr von seiner Lektüre. Noch immer sind feste, stabile Seiten wichtig, nicht jeder Zweijährige kommt schon gut mit den beliebten Klappen-Büchern zurecht (hier ist besonders die Wieso-Weshalb-Warum-Reihe zu nennen).

Aber es wird schon ausgiebig begutachtet, was die Figuren auf den Seiten tun. Jetzt werden Wimmelbücher wirklich interessant – es gibt sie in den unterschiedlichsten Formaten. Neben den Klassikern von Ali Mitgutsch gibt es beispielsweise die Jahreszeiten-Wimmelbücher von Rotraud Susanne Berner, die regelrechte Geschichten erzählen. Das Schönste an Wimmelbüchern: Man entdeckt ständig etwas Neues, und auch den Erwachsenen wird nicht langweilig.

Der Fragende
Noch vor dem dritten Geburtstag wird zumeist auch die Geschichte interessant. Und die Frage: Warum tun die in den Büchern das, was sie tun? Jetzt heißt es, sorgfältig auszusuchen. Manch ein Fast-Dreijähriger fürchtet sich noch schnell. Dann ist eher ein freundliches kleines Buch wie „Gute Nacht, Gorilla“ etwas für ihn, oder vielleicht „Der kleine Mondbär„. buch-lesen-mit-mama

Weil die eigene Verdauung ein wichtiges Thema ist, freuen sich auch nahezu alle Kinder über das wunderbare „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“. Allerdings wissen das nicht alle Eltern zu schätzen, also ein bisschen Vorsicht beim Verschenken.

Der Nacherzählende
Um den vierten Geburtstag herum geht es dann endgültig um die Geschichten. Noch immer sind die Bilder wichtige Begleiter, aber die Texte nehmen immer mehr Platz ein.

Viele Kinder entdecken ihre Bücher ganz neu – hat beispielsweise ein kleiner Geschichtenliebhaber schon lange „Der Grüffelo“ im Regal stehen, wird er jetzt erst wirklich begreifen, was da vor sich geht und wie raffiniert die kleine Maus das Monster austrickst und auch alle anderen, die sie fressen wollen.

Identifikation wird wichtig. Und: Stabilität bleibt wichtig. Die Stabilität der Bücher nämlich. Sucht man ein Buch für das eigene Kind aus, weiß man, wie sorgfältig es mit seinem Lesestoff umgeht.

Schenkt man jedoch einem Vierjährigen, den man nicht ganz genau kennt, ein Bilderbuch, so ist es ratsam, nach wie vor auf eine gewisse Robustheit zu achten.

Die Bücher der Wieso-Weshalb-Warum-Reihe haben sich auch hier bewährt

soll es lieber eine Geschichte sein, so kann man auf eine ganze Reihe stabiler Bücher für diese Altersklasse zurückgreifen – mit den Büchern des Duos Axel Scheffler/Julia Donaldson kann man hier nicht viel falsch machen.

Der Hinterfragende
Bei einem Fünfjährigen kommt schon sehr viel auf die persönlichen Vorlieben an. Manch einer liebt noch immer heiß und innig seine Pappbücher. Kinder, die komplexere Geschichten bevorzugen, finden bei Petterson
Findus oft wichtige neue Freunde.

Die „Anton“-Reihe von Ole Könnecke bildet hier ein gutes, pädagogisch oft eher augenzwinkerndes Mittelmaß – es hat längst richtige Buchseiten und ist nicht mehr aus Pappe. Jetzt kommt auch die Zeit der Märchen – natürlich noch immer reich bebildert, versteht sich.

Aber ganz langsam sieht man am Horizont, wie er sich nähert, der Abschied vom Bilderbuch. Das sechsjährige Kind von Welt steigt dann doch allmählich von Bilderbüchern mit Text um auf Geschichten mit Illustrationen.

Und dann?
Eine Ausnahme, besonders, wenn kleinere Geschwister da sind: das Wimmelbuch. So würdevoll sich das Kind auch geben mag – noch nicht in den Keller oder auf den Boden räumen, diese alten, oft großformatigen Freunde. Die meisten schauen sich ihre Wimmelbücher noch immer an. Manche auch heimlich.

Es sind zwar nur Bilder ohne Text, ja, sicher … aber inzwischen ist man ja längst selbst in der Lage, Geschichten zu erfinden, und das geht mit Wimmelbüchern, die nichts vorgeben, einfach zu herrlich.

Ganz wichtig: Die Lieblingsbücher des Kindes gut verstauen, auch wenn es sie längst nicht mehr anschaut. Die meisten Erwachsenen erinnern sich noch an die Lieblings-BIlderbücher ihrer Kindheit. Diesen Schatz müssen Sie gut für Ihr Kind bewahren, bis es groß genug ist, um seinen Wert zu erkennen. Bilderbücher – mit der Ausnahme der allerersten vielleicht – sind eine Anschaffung fürs Leben.

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