Gerade Kindergartenkinder wollen abends nur schwer ins Bett gebracht werden. Nach dem allabendlichen waschen, Zähneputzen, umarmen und küssen, möchten Kinder in diesem Alter nur recht schwer in den Schlaf finden.

Doch haben die meisten Eltern diese freie Zeit am Abend schon fest verplant. Der Tag mit einem Kind ist oft stressig und viele Arbeiten bleiben für den Abend liegen. Aber stattdessen müssen Eltern immer wieder zu ihrem Kleinen in das Kinderzimmer laufen, da es nicht einschlafen kann. Oft vergehen Stunden, bis es endlich so weit ist, doch nicht selten ist dann auch der Tag für die Eltern gelaufen und sie möchten nur noch selbst ins Bett gehen.

Bettgeh Tipps für Eltern

Viele Eltern haben in der Kindergartenzeit des Nachwuchses damit zu kämpfen, das Kind zum Einschlafen zu bekommen. Ein Grund dafür ist, dass die Kinder ab diesem Alter unabhängiger werden. Sie sind gerade dabei diese zu entdecken und auch zu behaupten und stehen deshalb abends mehrere Male aus dem Bett wieder auf.

Ein anderer Grund liegt in der Angst vor dem Alleinsein. Kinder bekämpfen das Schlafen durch das ständige Aufstehen oder Rufen, da sie so versuchen die Kontrolle zu behalten. Gerade in der Dunkelheit blüht die Fantasie der Kinder noch einmal auf, die Ängste vor Monstern unter den Betten, vor einem Drachen im Schrank oder anderen komischen Gestalten, werden dann aktiver, wie sonst nie am Tag.

Ein anderer Grund dafür, das Kinder nicht einschlafen wollen, liegt an den ganzen Geschehnissen des Tages. Kinder, die am Tag viel erlebt haben, empfinden die Einschlafsituation als langweilig und wollen eben nicht in den Schlaf finden.

Tipps zum Verringern der allabendlichen Kämpfe

1. Mit dem Kind über den Tag reden

Eltern sollten sich jeden Tag einige Minuten Zeit nur für das Kind nehmen. In dem immer hektischer werdenden Alltag kann es passieren, dass die Bedürfnisse des Kindes zwischendurch untergehen. Dazu sollten sich Eltern und Kind jeden Tag eine bestimmte Zeit nur zum Reden reservieren. Wenn Eltern und Kinder über den vergangenen Tag miteinander reden, finden Eltern so vielleicht heraus, was das Kind bedrückt, damit es dann einfacher zum Einschlafen kommt.

2. Zubettgeh-Routine einführen

Klare Strukturen helfen Kindern, so ist es auch beim Zubettgehen der Fall. Eltern sollten daher alles daran setzen, auch hier eine Routine einzuführen und sich ohne Ausnahmen an diese zu halten. So sollten Eltern darauf achten, dass die Zubettgeh-Zeiten immer gleich sind und der Ablauf, wie das Kind ins Bett gebracht wird. Es beginnt schon beim Baden, geht über das Zähneputzen, die Gute-Nacht-Geschichte und der Gute-Nacht-Kuss.

Innerhalb dieser Routine müssen Eltern einen gewissen Spielraum haben, dass die Kinder auch ihre individuellen Wünsche äußern können, doch sollte dieses in die Routine einfließen. Sicherlich möchten Kinder abends noch ein Glas Wasser trinken, soll es auch, aber wenn immer zwei Gläser Wasser erlaubt werden, dann darf es nicht an einem Tag noch ein drittes Glas sein.

3. Die Kinder motivieren

Die Kinder müssen für das pünktliche ins Bett gehen gelobt werden. So motivieren Eltern die Kinder auch beim nächsten Mal wieder ohne große Probleme einzuschlafen. Von daher sollten Eltern den Kindern am nächsten Morgen direkt nach dem Aufstehen sagen, dass die eingehaltene Routine am gestrigen Abend die Eltern sehr gefreut hat. Oft verstehen Kinder in diesem Alter so schon. Bei anderen Kindern hilft eine solche Motivation noch nicht. Sie müssen in Form von Belohnungen motiviert werden.

Hilfreich kann da ein Belohnungssystem mit Aufklebern sein. Für jeden erfolgreichen Abend, an dem das Kind ins Bett gegangen ist, bekommt es einen Aufkleber. Und wenn eine bestimmte Anzahl an Stickern erreicht ist, kann eine Belohnung vereinbart werden, wie ein neues Buch oder der Besuch des Spielplatzes. Bei kleinen Kindern reichen für den Anfang drei Sticker, da drei Tage hier noch eine lange Zeit sind.

4. Kinder mit einbeziehen

Oft weigern sich die Kinder deshalb, ins Bett zu gehen oder dort liegen zu bleiben, da sie sich behaupten wollen. Von daher kann es den Eltern helfen, die Kinder einfach mit in das Ritual einzubeziehen. So wird sich jedes Kind freuen, wenn es auch beim Zubettgehen etwas zu sagen hat. Wichtig hierbei ist, dass Eltern nur solche Dinge den Kindern zur Wahl stellen, mit denen der eigentliche Prozess auch vereinbart werden kann.

So können Kinder entscheiden, ob die Gute-Nacht-Geschichte vor oder nach dem Ausmachen des Lichtes vorgelesen werden soll, ob das Glas Wasser vor oder nach dem Lesen noch getrunken werden soll.

5. Die Kinder nicht zum Schlafen zwingen

Auch Erwachsene können nicht auf Kommando einschlafen. Und genauso ist es bei den Kindern auch. Eltern sollten die Kinder daher nicht dazu zwingen, nach der allabendlichen Routine zu schlafen. Eltern können die Kinder aber dazu bringen, dass sie nach dieser nicht mehr aufstehen.

Dabei kann es hilfreich sein, wenn die Kinder wissen, dass es im Bett zum Beispiel noch mit den Kuscheltieren reden darf oder eine CD zum Einschlafen hören darf. Es darf vieles noch machen, nur eben nicht mehr aufstehen.

6. Ruhig, aber Konsequent bleiben

Wichtig für den Prozess ist es, dass die Eltern bei allem was sie tun, standhaft und ruhig bleiben. So kann es durchaus sein, dass die Kinder weinen und um eine Ausnahme bitten, doch auch hier sollten die Eltern konsequent den vorher besprochenen Plan einhalten. Vergessen dürfen Eltern nie, dass eine einmal gemachte Ausnahme auch am nächsten Abend durch die Kinder wieder durchgerungen werden möchte.

Sicherlich kann es zur späten Stunde, nach einem stressigen Eltern-Tag durchaus mal sein, dass Eltern frustriert sind. Dieses dürfen die Kinder aber nie zu spüren bekommen. Der Tonfall der Eltern muss immer ruhig sein, damit das Kind auch ruhig wird.

7. Kinder müssen alleine einschlafen lernen

Nicht selten brauchen Kinder im Kindergartenalter die Nähe der Eltern, damit sie sich in Sicherheit fühlen. Doch auch hier gilt es, dass es jetzt an der richtigen Zeit ist, dass das Kind lernt alleine einzuschlafen. Eltern können mit ihren Kindern vereinbaren, dass gemeinsam fünf Minuten im Bett gekuschelt wird, dann aber alleine eingeschlafen werden muss.

8. Kleine Schritte gehen

Niemand kann von den Kindergartenkindern erwarten, dass es von heute auf morgen alleine einschläft und so auch durchschläft. So sollten Eltern sich darüber Gedanken machen, wie sie die kleinen Erfolgsschritte gehen möchten.

Es kann bei einem Kind, das immer nur im Elternbett eingeschlafen ist, so ablaufen, dass es nachts, wenn es wach wird, zuerst wieder ins Elternbett kommen darf. Doch auch dieses wird dann auf immer weniger, bis das Kind zum Elternbett kommen darf und später eben nur noch nach den Eltern ruft, wenn es in der Nacht wach wird.

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