Viele Familien träumen davon, ihr eigenes Obst und Gemüse zu züchten. Damit der Traum wahr wird, braucht es im Grunde nur zwei Dinge: einen Garten und – optimalerweise – ein dazu passendes Gewächshaus. Worauf man bei der Installation eines Gewächshauses achten sollte, erläutert der folgende Ratgeber.
Nach welchem Prinzip funktioniert ein Gewächshaus?
Die durch die gläsernen Außenwände eindringenden Sonnenstrahlen tragen zum Temperaturanstieg innerhalb des Hauses bei. Der Vorgang kann wahlweise auch durch Wände in Kunststoffform erzeugt werden. In beiden Fällen entsteht eine Art Treibhauseffekt, bei dem nicht nur die Temperatur des Bodens, sondern auch die der platzierten Pflanzen ansteigt. Im Nachgang geben diese die gespeicherte Wärme an ihre Umgebungswelt ab. Die Wärme geht jedoch nicht verloren, da sie von den Wänden des Gewächshauses zurückgehalten wird. In diesem Klima gedeihen Obst und Gemüse auf optimale Weise. Werden Sie zudem belüftet, bewässert und eventuell beleuchtet, steht einem positiven Endergebnis nichts mehr im Weg.
Welche Familienmitglieder können mitarbeiten?
Grundsätzlich können sich alle Familienmitglieder mit einem (halbwegs) grünen Daumen bei der Arbeit in einem Gewächshaus einbringen. Jeder kann nach seinem oder ihrem Gutdünken pflanzen, pflegen, wässern und ernten. Um die kindliche Neugier zu stillen, ist es ratsam, in einer Ecke des Treibhauses ein kleines Beet für den Nachwuchs anzulegen. Hier können die Jüngsten nach Herzenslust schalten und walten. Als „Übungsgemüse“ empfehlen sich pflegeleichte Sorten wie Paprika oder Petersilie.
Nebenan kümmern sich Eltern- und Großeltern um Tomaten, Gurken und Zucchini. Natürlich ist auch ein zwischenzeitiger Wechsel der Zuständigkeiten möglich. Dies erweitert den Horizont und stärkt das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Das Ergebnis verschafft einen Einblick in die Kräfte der Natur und die enorme Bedeutung einer intakten Umwelt. Der Kreislauf von Wachstum, Blüte und Vergehen wird plastisch vor Augen geführt. Dieser übt besonderen Reiz auf alle Generationen aus, macht demütig und sensibilisiert für den Stellenwert hiesiger Bodenschätze.
Welche Mindestmaße sinnvoll sind
Als Erstes sollte die Größe des Gewächshauses festgelegt werden, wobei diese im gesunden Verhältnis zur Größe des Gartens stehen sollte. Allerdings ist ein Haus mit weniger als zehn Quadratmetern nicht empfehlenswert, da das Luftvolumen ansonsten unzureichend ausfällt. Zudem ist es leichter, die Temperatur konstant zu halten, was dem Wuchs der Pflanzen und Früchte entgegenkommt. Nicht zu vergessen: Der Nutzer sollte innerhalb des Gewächshauses aufrecht gehen und stehen können. Dafür bedarf es einer Seitenwandhöhe von mindestens 1,50 Meter.
Welche Arten von Gewächshäusern gibt es?
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Arten von Gewächshäusern. Die Unterscheidung fußt auf der inwändig herrschenden Temperatur.
Kalthäuser verzichten auf künstliche Wärmezufuhr. Daher liegt ihre Temperatur bei maximal 12 Grad Celsius. Die Bepflanzung darf nicht bei Frost stattfinden, da das Wachstum ansonsten blockiert ist. Kalthäuser eignen sich speziell für die Zucht von Radieschen, Kohlrabi und Salat. Bei optimalen Bedingungen ist Weinanbau möglich.
Der Wärmegrad in einem temperierten Haus liegt zwischen 12 und 18 Grad. Hier fühlen sich nicht nur Passionsfrüchte und Papaya wohl, sondern auch Blumen, Sträucher und anderes Grün. Das Gewächshaus bietet ihnen eine Überwinterungsmöglichkeit und gleichzeitigen Schutz vor Kälte und Frost.
Bei einem Gewächshaus, das mehr als 18 Grad Innentemperatur aufweist, spricht man von einem Warmhaus. Es wird in der Regel künstlich beheizt und beherbergt unter anderem tropische Früchte und Erdbeeren. Auch Palmen kommen die hohen Temperaturen entgegen.
Vorteile eines Gewächshauses
Ein Gewächshaus macht den Gang in den nächsten Supermarkt nahezu überflüssig. Während man in den Regalen zwar gutaussehende, aber ihrer Herkunft nach zweifelhafte Gemüsesorten vorfindet, ist der Ursprung bei einem eigenen Gewächshaus zweifelsfrei geklärt.
Auch in geschmacklicher Hinsicht kann ein Supermarktprodukt nicht mit einem persönlich gezüchteten Erzeugnis konkurrieren. Noch dazu ist es möglich, jede Pflanze sowie jedes Obst und Gemüse im heimischen Garten zu kultivieren. Das Haus bietet Schutz vor Regen und Sturm und macht einen Befall durch Schädlinge (fast) unmöglich. Des Weiteren ist ein optimal präpariertes Gewächshaus ein echter Blickfang, der die Wertigkeit des Gartens (und Grundstücks) erhöht.
Nachteile eines Gewächshauses
Nachteilige Faktoren sind in der Minderzahl, sollen aber nicht verschwiegen werden. So ist unbedingt auf den monetären Aspekt zu verweisen.
Gewächshäuser kosten Geld und können je nach Größe und Ausstattung eine teure Angelegenheit sein. Wärme- und Energiezufuhr schlagen ebenfalls zu Buche. Zudem verringert ein Gewächshaus die eigentliche (Nutz-)Fläche des Gartens.
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