Für ein paar Jahre ständig den Nachwuchs im Kinderwagen herumzuschieben kann manchmal ganz schön beschwerlich sein. Zum Glück gibt es Alternativen, um seine Kinder zu transportieren – nämlich in Form von Tragetüchern, Tragehilfen und Co. Damit ist es für Eltern nicht nur einfacher, sich durch unwegsames Gelände, enge Geschäfte und überfüllte Busse und Bahnen zu bewegen. Auch für die Kleinen selbst hat das Tragen einige bedeutsame Vorteile.

Kinder tragen, das Natürlichste seit eh und je

baby-im-tragetuchMenschenkinder sind seit Urzeiten genau wie Säugetiere Traglinge. Bevor die ersten Kinderwagen als Luxusprodukt aufkamen, war es ganz selbstverständlich seinen Nachwuchs selbst von einem Ort zum anderen zu tragen. Bei Naturvölkern ist dies noch heute üblich. Babys, die viel getragen werden, schreien bewiesenermaßen weniger, weil sie ausreichend Körperkontakt zu den Eltern haben. Die schaukelnden Bewegungen beim Gehen und den alltäglichen Verrichtungen haben außerdem eine beruhigende Wirkung. Das Vorurteil, dass getragene Kinder Haltungsschäden bekommen würden, hat sich in Studien nicht bestätigt – ganz im Gegenteil. Sofern auf die richtige Haltung in der Tragehilfe bzw. im Tragetuch geachtet wird, wird orthopädischen Schäden sogar vorgebeugt.

Die Vorteile des Tragens sind auch hier beschrieben: https://www.eltern-forum.at/ratgeber-news/immer-in-kontakt-bleiben-babys-tragen/

Worauf unabhängig von der Trageart unbedingt geachtet werden sollte:

  • Das Baby sollte möglichst körpernah getragen werden, so dass es nicht zur Seite oder nach hinten kippen kann. Das Köpfchen sollte sich knapp unter dem Kinn des Erwachsenen befinden.
  • Der Babyrücken muss durch das Tuch oder die Tragekonstruktion gut gestützt werden, so dass er fest und gerade ist und nicht durchhängt. Die Beine sollten um 90 Grad angewinkelt und gespreizt sein. Diese typische „Froschhaltung“ fördert die regelrechte Entwicklung der Hüfte und beugt Fehlstellungen vor. In den ersten Lebensmonaten muss außerdem insbesondere auf ein gutes Abstützen des Köpfchens geachtet werden.
  • Die Trageweise (auf dem Bauch, auf der Hüfte oder auf dem Rücken) muss dem Alter des Kindes angemessen und korrekt sein. Bei guten Tragehilfen sind Angaben dazu in der Anleitung zu finden. Didymos, der bekannteste Anbieter von Tragetüchern, bietet Informationen über ratsame Bindeweisen für jedes Alter.

Die Frage der Rückenschmerzen

Es sieht oft schwer aus vor allem größere Babys und Kinder zu tragen. Frauen ohne orthopädische Vorschäden werden durch das Tragen, wenn sie früh damit anfangen und wichtige Tipps beherzigen, jedoch keine Rückenschmerzen bekommen. Wird kurz nach der Geburt angefangen zu tragen, hält sich das Gewicht des Babys naturgemäß in Grenzen. Es ist nicht schwerer als es im Mutterleib gewesen ist, so dass die Belastung gering ist. Außerdem ist das Tragen ein gutes Training zum natürlichen Muskelaufbau nach der Schwangerschaft. Gute Tragehilfen sind so konstruiert, dass sie das Gewicht des Kindes ergonomisch auf dem Rücken verteilen. Wer sich für ein Tragetuch entscheidet, sollte sich in einer sogenannten Trageberatung schlau machen. Dort gibt es gute praktische Tipps, nicht nur zum richtigen Binden des Tuches. Auch wer sich unsicher über die Anschaffung eines Tragetuchs ist, kann sich dort nach Herzenslust ausprobieren und danach seine Entscheidung treffen.

Die optimale Bekleidung in der Trage oder im Tragetuch

Was das Tragen anbelangt, gibt es manchmal Verunsicherung bezüglich der Sauerstoffversorgung des Kindes. Diesbezügliche Sorgen sind unbegründet, denn Eltern gehen automatisch sicher, dass das Näschen nicht eingequetscht wird. Was die Klimaregulierung angeht, sollte aber einiges beachtet werden, damit es zu keinem Hitzestau kommt. Getragene Kinder frieren normalerweise weniger als andere, da sie viel Körperwärme des Erwachsenen aufnehmen. Die Tragehilfe bzw. das Tuch ersetzt generell immer eine Kleidungslage. Im warmen Sommer kann daher z. B. ein normaler Body reichen.

Ein Sonnenschutz, der Kopf und Gesicht bedeckt, ist besonders wichtig. Im Winter wird das Kind normal angezogen samt warmer Jacke und guten Schuhen bzw. Wollsöckchen. Vor allem der Kopf und die Füße sollten immer warm gehalten werden, da sie nicht gesondert bedeckt werden. Die obligatorische Decke des Kinderwagens kann entfallen durch die abgegebene Körperwärme. Da das Kind sich so nahe am Körper der Mutter bzw. des Vaters befindet, ist es beim Tragen auch viel leichter zu bemerken, wenn das Kind übermäßig schwitzt oder friert.

Wie lange und wie tragen?

Prinzipiell können Kinder so lange getragen werden, wie die Eltern es möchten. Irgendwann wird das Kind sicher für den gesündesten Rücken zu schwer und möchte außerdem die Welt auf eigenen Beinen erkunden. Das Gewicht und die körperliche Entwicklung spielen eine wichtige Rolle bei der Art und Weise des Tragens.

In den ersten Monaten wird normalerweise die Trageweise auf dem Bauch empfohlen. Das Baby ist geborgen zur Mutterbrust gewandt und interessiert sich noch nicht für seine Umwelt, ist immer gut im Blick und kann außerdem je nach Trageart problemlos zwischendurch von der Mutter gestillt werden. Wird das Kind mobiler und will viel sehen, kann es mit dem Blick nach außen getragen werden. Jedoch sollte auf das Maß geachtet werden, damit es zu keiner Reizüberflutung kommt. Für Kleinkinder kommt auch die Hüft- oder Rückentrageweise in Frage, die rückenschonender ist.

Flexibles Tragetuch oder durchdachte Tragehilfe?

Ob ein Tragetuch oder eine Tragehilfe bevorzugt wird, ist individuell ganz verschieden. Viele Eltern schwören auf das Tragetuch, das diverse Bindeweisen möglich macht. Für andere sieht dies zwar beeindruckend, aber zu knifflig aus. Da winzige Feinheiten beim Binden einen großen Unterschied machen können, sollte zu Beginn Hilfe bei erfahrenen Tragetuchbenutzern gesucht werden, um nichts falsch zu machen.

Ist die erste Hürde einmal überwunden, kann das Tuch zu einem guten Helfer im Babyalltag werden. Zu beachten sind beim Kauf außerdem die verschiedenen Tuchlängen, die von 2 Meter bis zu über 5 Meter reichen. Mit einem langen Tuch ist generell mehr anzufangen als mit einem kurzen. Auch die Körpergröße des Erwachsenen ist dabei zu beachten. Viele Infos beim führenden Hersteller von Tragetüchern: http://www.didymos.de/

Tragehilfen gibt es mittlerweile in vielen Ausführungen. Komforttragen wie die Manduca oder Ergobaby haben zwar ihren Preis, sind aber günstigen Varianten vorzuziehen, die sogar gesundheitsschädlich sein können. Qualitätstragen ermöglichen meist drei verschiedene Tragepositionen und sind sehr rückenschonend dank gepolsterter, verstellbarer Gurte. Die empfohlene Anhob-Spreiz-Haltung des Kindes wird damit garantiert, so dass nichts falsch gemacht werden kann. Qualitative Tragen sind lange einzusetzen, meist ab der Geburt bis zu 5 Jahren, so dass sich die Investition oft lohnt. Auch für Eltern, die nebenbei einen Kinderwagen besitzen, kann eine Trage für manche Situationen sehr praktisch sein.

Welche Tragehilfen es gibt finden sie auch hier: http://www.kinder-ratgeber.at/babys-tragen-aber-wie/

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