Kinderkrankheiten begleiten unsere Kleinen durch die gesamte Kindheit, ob wir es wollen oder nicht. Ganz verhindern kann man die typischen Kinderkrankheiten leider nie – und das ist auch gut so.

Denn sie sind es, die das Immunsystem des Kindes stark machen und dafür sorgen, dass es als Erwachsener und auch schon früher gesund bleibt, wenn alle anderen krank werden. Dennoch sind Kinderkrankheiten ernst zu nehmen, denn noch hat unser Nachwuchs dieses starke Immunsystem nicht und ist darauf angewiesen, bis dahin ärztlich gut versorgt zu werden, wenn er doch einmal krank wird.

Kinderkrankheiten – wann zum Arzt?

Wichtg: Frühzeitig zum Arzt
Wichtg: Frühzeitig zum Arzt

Unabhängig davon, welche Erkrankung man nun heim Nachwuchs vermutet – zum Arzt sollte man mit den Kleinen immer, wenn sie den Anschein machen, zu kränkeln. Ein leichter Husten, eine laufende Nase, Halsschmerzen… all das sind Anzeichen dafür, dass es Zeit für den Arztbesuch wird.

Für Erwachsene mag das nicht erforderlich sein. Kinder aber haben noch ein schwaches Immunsystem und sind zumindest auf Betreuung durch den Arzt angewiesen, wenn sie sich erkälten. So überstehen sie die kleinen Infekte besser und es entwickeln sich keine längerfristigen Erkrankungen aus vermeintlich harmlosen Kinderkrankheiten heraus.

Eltern können allerdings selber eine erste Diagnose stellen, denn die typischen Erkrankungen im Kindesalter sind leicht zu erkennen – und so kann auch der Arzt schneller entscheiden, was zu tun ist und was dem Nachwuchs helfen könnte.

Erkältungen bei Kindern

Die Anzeichen einer Erkältung bei Kindern ähneln symptomatisch denen des Erwachsenen. Jedes Kind hat eine andere kleine Schwachstelle, manche entwickeln fast jedes Mal starke Halsschmerzen, andere leiden eher unter Schnupfen, wieder andere quälen sich lange mit Husten. Erkältungen sind nach dem Baby- und Kleinkindalter bereits deutlich harmloser als während dieser Phase, und dennoch sollten auch sie mit schwereren Erkältungen zum Arzt.

Antibiotika müssen nicht jedes Mal sein, denn in den ersten Lebensjahren sollen Kinder die Fähigkeit entwickeln, die Erreger selbständig zu bekämpfen. Vielmehr geht es um die Linderung der Symptome und der Verhinderung einer Verschleppung. Kinder leiden unter verstopften Atemwegen beispielsweise stärker als Erwachsene, da ihr Körper noch so klein ist, während ein Erwachsener mit verstopfter Nase oder geschwollenen Mandeln meistens noch schlafen könnte, kann ein Kind das eher nicht. Außerdem könnten sich Erkältungen schnell verschleppen und sich beispielsweise zu einer Lungenentzündung entwickeln.

Windpocken

Zum Glück sind die Zeiten der Windpocken-Partys vorbei, zu denen Eltern sich zusammenschlossen, um ihrem Nachwuchs die Windpocken zu bescheren – und sie vor einer Infektion im Erwachsenenalter zu schützen. Windpocken erkennt man relativ einfach, denn der kleine Patient bildet in dieser Zeit gut erkennbare rote Erhebungen am ganzen Körper auf.

Diese jucken meistens und werden behandelt, indem eine spezielle Creme oder Milch auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Windpocken sind hochansteckend und die Eltern sollten verhindern, dass die Kleinen sie aufkratzen, auch wenn es sie reizen würde. Gegen den Juckreiz gibt es wirksame Medikamente, die der Arzt verschreiben wird, andernfalls können bleibende Wunden zurückbleiben. Windpocken entwickelt man nur einmal im Leben. Danach ist das Immunsystem lebenslänglich bereit, gar keine neue Infektion aufkommen zu lassen.

Mumps, Masern, Röteln, Scharlach…

Kinder erkranken durch ihr noch schwaches Immunsystem häufig an typischen Kinderkrankheiten, die zwar in der Zeit der Infektion unangenehm sind, danach aber kein zweites Mal auftreten. Neben den Windpocken gehören dazu Erkrankungen wie Masern und Mumps. So sehr die Kleinen auch unter ihnen leiden – es ist besser, sie stehen sie im Kindesalter durch und entwickeln dabei Immunität. Über die Symptome sollte man sich beim Kinderarzt aufklären lassen, auch wenn der Fall noch gar nicht aktuell ist. Dadurch erkennt man schnell, was dem Nachwuchs fehlt, wenn es dann wirklich so weit ist.

Außerdem kann man Kinder gegen viele dieser Erkrankungen impfen, sodass die Symptome bei Infektion nicht so heftig und unangenehm ausfallen, wie sie könnten. Komplett verhindern kann man den Ausbruch solcher Erkrankungen nicht, doch eine Linderung der Symptome, bevor es überhaupt zur Infektion gekommen ist, wird derzeit von Kinderärzten empfohlen. Das dient auch der Sicherheit der Kleinen – denn hohes Fieber verkraften ihre kleinen Körper noch nicht so zuverlässig wie der eines Erwachsenen.

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall…

In der Kindheit kommt es neben typischen Kinderkrankheiten wie den Windpocken oder Masern häufig auch zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Sie sind Anzeichen dafür, dass etwas mit dem Verdauungstrakt nicht stimmt – in der Kindheit kann das bereits durch ungeeignete oder ungewohnte Nahrung der Fall sein. Während Erwachsene meistens keine Schwierigkeiten damit haben, auch ungesunde Nahrung zu verdauen und den Fall relativ symptomfrei zu überstehen, sind Kinder viel empfindlicher. Ganz zu schweigen von den Magen-Darm-Viren, die ab und an im Umlauf sind und sich in Kindergärten und Schulen besonders gerne verbreiten.

Häufig entwickeln sich Erbrechen und Durchfall schnell und überraschend – und sorgen dafür, dass die Kleinen eine gute Woche auf Pflege angewiesen sind. Besonders gefährlich an Erkrankungen des Verdauungstraktes ist die Austrocknung, die durch Erbrechen und Durchfall geschieht. Kinder können ihren Flüssigkeitshaushalt nicht so leicht ausgleichen wie Erwachsene und müssen daher in jedem Fall zum Arzt, wenn sie solche Anzeichen zeigen. Dieser kann Medikamente verschreiben, die das Erbrechen und den Durchfall stoppen und die gesunde Magen-Darm-Flora wieder herstellen, sodass auch der Flüssigkeitshaushalt zügig wieder hergestellt werden kann.

Was tun bei unklaren Symptomen?

Schwieriger werden erste Diagnosen, wenn die Symptome unklar sind. Die üblichen Kinderkrankheiten wie Erkältungen oder auch Windpocken können die meisten Eltern nach einer Anleitung durch den Kinderarzt leicht selber erkennen. Schwieriger wird es dagegen, wenn es sich um eine weniger bekannte Kinderkrankheit handelt, auf die man nicht so schnell von alleine kommt. Vergiftungen beispielsweise können im Kindesalter schnell einmal auftreten und brandgefährlich sind. Zum Arzt sollte der Nachwuchs am besten immer, wenn folgende Symptome auftreten:

  • Übelkeit mit Erbrechen
  • Durchfall, sofern er länger als ein paar Stunden dauert
  • Erkältungssymptome: Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, …
  • Fieber, auch leicht
  • Schmerzen, ob spezifisch oder unspezifisch
  • Wunden, wenn die Blutung nicht mehr von alleine aufhört

Vorsicht ist auch bei unspezifischen Symptomen geboten, die die Eltern keiner Erkrankung zuordnen können. Das gilt auch dann, wenn das Kind nicht sichtlich darunter leidet, sie aber auffallen. Besser lässt man einmal zu viel als zu wenig abklären, woran der Nachwuchs leidet.“

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