Wohl jeder hat schon mal eine Bewerbung geschrieben. Und wohl jeder hat schon einmal eine Absage einstecken müssen. Woran liegt’s? Welche Bewerbungsmappen finden Personaler super? Und welche landen im Papierkorb? Wir haben die Antworten und Tipps für alle, die gerade auf der Suche nach einem neuen, interessanten und gutbezahlten Job sind und gern bis zum Vorstellungsgespräche kommen möchten.

Das Anschreiben

„Sehr geehrte Damen und Herren, mit meiner Bewerbung beziehe ich mich auf das Stellenangebot vom XY in der Zeitung XY…“

Geht’s noch etwas langweiliger? Schreiben Sie nicht die Sätze, die jeder schreibt und die Personaler x-mal am Tag lesen. Seien Sie kreativ – und kommen Sie dennoch schnell auf den Punkt!

Fangen Sie mit Ihren Stärken an, die perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passen oder schreiben Sie zuerst, warum Sie das Unternehmen toll finden und unbedingt dort arbeiten möchten.
Zeigen Sie dem Personaler, dass Sie zum Unternehmen passen. Und dass er eine Chance verpasst, wenn er Sie nicht anruft.

Absolutes No-Go ist dementsprechend eine Standard-Bewerbung, die an möglichst viele potentielle Arbeitgeber verschickt wird.

Unterstreichen Sie ihre Stärken, ohne arrogant zu wirken. Seien Sie höflich, aber bestimmt.
Ja, das klappt. Mit einem Anschreiben, das sich von den hundert gleichen Standardsätzen unterscheidet, ziehen Sie Aufmerksamkeit auf sich.

Allerdings muss man sich für eine gute Formulierung Zeit nehmen, auch Joyce hat seinen Ulysses nicht in einer Nacht geschrieben. Je länger Sie am Anschreiben für die konkrete Stelle feilen, umso höher die Chancen, zu einem Bewerbungsgespräch vorgelassen zu werden.

Noch ein Tipp: Recherchieren Sie am besten im Vorfeld (evtl. telefonisch) wer der Ansprechpartner für Personalfragen ist. So können Sie denjenigen im Anschreiben direkt persönlich ansprechen!

Der Lebenslauf

Das Curriculum gehört natürlich auch in jede Bewerbungsmappe. Auch hier gibt es einige Fettnäpfchen, die vermieden werden sollten. Eines vorweg: Nein, Sie dürfen in Ihrem Lebenslauf nicht lügen. Aus einer fünftägigen New York Reise darf kein „Sprachaufenthalt in den Vereinigten Staaten“ werden. Universitätsabschlüsse oder Weiterbildungen, die es nicht gibt vorzutäuschen, sollte man sich auch sparen. Kommt ein Personaler einem Pinocchio auf die Spur, wird dieser natürlich keinen Job mehr bekommen. Und vielleicht sogar in der gesamten Branche. Ehemalige Stellen und Verantwortlichkeiten begrifflich etwas auffrisieren gilt als Kavaliersdelikt – alles andere nicht. Also lieber ehrlich bleiben.

Welche Angaben gehören überhaupt in den Lebenslauf? Also unbedingt dabei sein sollten:

  • Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort,
  • Aktuelle Tätigkeit mit Firmenname, Arbeitsort sowie drei bis fünf Hauptaufgaben
  • ehemalige Tätigkeiten mit Firmenname, Arbeitsort sowie drei bis fünf Hauptaufgaben
  • Studienabschlüsse (Endnoten), Weiterbildungen, Schulabschlüsse mit Datums- und Ortsangaben
  • Praktikas und Auslandsaufenthalte (wenn sie zur gefragten Qualifikation passen)
  • Sprachkenntnisse unterteilt in fließend, Grundkenntnisse etc.
  • Hobbys und Ehrenamt dürfen, müssen aber nicht erwähnt werden

Übrigens: Halten Sie sich kurz. Im Schnitt neben sich Personaler 30 Sekunden Zeit für ein Curriculum. Sie haben also eine halbe Minute Zeit, Ihren Gegenüber zu überzeugen. Kurze und knappe Angaben sind gefragt. Angaben zur Volksschulabschlussnote gehören nicht in den Lebenslauf.

Absolutes No-Go: Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler. Diese Bewerbungen werden aussortiert. Außerdem tabu: Den Text aus der Stellenanzeige übernehmen.

Was ist, wenn ich Lücken in meinem Lebenslauf habe, etwa weil ich ein Jahr um die Welt gereist bin, dreimal Studienrichtung gewechselt habe oder längere Zeit auf Arbeitssuche war?
Auch Personaler sind Menschen. Wer Lücken zugibt, zeigt Mut zur Ehrlichkeit. Das Leben folgt nun mal keinem Plot, Brüche sind Gang und Gebe. Eine Weltreise oder eine längere „Orientierungszeit“ sind keine Schande, genauso wenig wie Arbeitslosigkeit. Die Vernebelungstaktik bringt wenig, weil Personaler

  1. Keine Lücken-CV mögen und
  2. Spätestens beim Vorstellungsgespräch fragen, warum das Studium abgebrochen wurde oder man länger keinen Job hatte.

Seien Sie ehrlich und stehen Sie zu Ihrer Biographie, das ist allemal besser als peinlich berührt eine Ausrede zusammenzukleistern.

Das Bewerbungsfoto

Ihr letztes Urlaubsfoto, auf dem Sie in der einen Hand den grade eben geangelten Fisch und in der anderen ein Mädchen halten, hat in der Bewerbungsmappe nichts zu suchen.
Nein, auch dann nicht, wenn es Ihr Lieblingsfoto ist. Das Bewerbungsfoto muss auch kein „Knastinsassen-Foto“ sein – es genügt, wenn dieses unseren Pass verhässlicht.
Verwenden Sie ein Porträtfoto, auf dem Sie freundlich und gleichzeitig seriös schauen. Bitte ein aktuelles Foto und keines, das zehn Jahre alt ist. Idealerweise ist das Foto in Farbe, in kreativen Branchen darf es auch schwarz-weiß oder sepia sein.

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