Kinder wachsen unglaublich schnell. Kein Wunder, dass die erst vor kurzem gekaufte Kleidung häufig nach nur wenigen Monaten schon nicht mehr passt. Viele Eltern stehen etwa zum Beginn jeder Jahreszeit vor der Herausforderung, ihrem Nachwuchs neue Kleidung für die kommende Saison zu kaufen. Während bei Erwachsenen oft der Trendfaktor der Kleidung eine Rolle spielt, sollten bei der Auswahl von Kinderkleidung in erster Linie andere Kriterien berücksichtigt werden.

Passform, Material und Qualität: Anforderungen an Kinderschuhe

Das Tragen der falschen Schuhe kann zu Fehlentwicklungen von Kinderfüßen und langfristig zu Schädigungen des Bewegungsapparates führen. Da Kinder nicht spüren können, ob ein Schuh zu klein ist oder drückt, sollten Eltern bei der Auswahl einige wichtige Punkte beachten. Diese betreffen zum einen die Passform der Schuhe, zum anderen das Material und die Qualität.

  • Passform: Im Normalfall sollten die Eltern etwa alle drei bis vier Monate überprüfen, ob die Schuhe der Kids noch passen. Ein Kinderschuh sollte immer zwölf Millimeter länger sein als der Fuß. So kann mit einem Fußmessgerät die passende Schuhgröße ermittelt werden, wobei diese nicht auf jedes Schuhpaar zutrifft. Je nach Marke und Modell kann es hier zu Abweichungen kommen. Daher sollte beim Anprobieren auch immer die Daumenprobe durchgeführt werden. Auch an den Seiten sollte der Schuh nicht zu eng sein. Wichtig: Der Schuhkauf sollte im Idealfall auf nachmittags gelegt werden, da Kinderfüße dann meistens etwas dicker sind.
  • Material: Grundsätzlich sollte bei den Schuhen auf ein weiches und geschmeidiges Material geachtet werden. Denn dieses sorgt für die Beweglichkeit und Dehnbarkeit der Schuhe, sodass die Kinderfüße genügend Freiraum haben. Für genügend Bewegungsfreiraum sollte darüber hinaus darauf geachtet werden, dass sich keine Polster und Stützen auf der Einlagensohle befinden. Von Vorteil ist es zudem, wenn die Schuhe wasserdicht sind und über atmungsaktive Materialien verfügen. Die Sohle sollte rutschfest sein.
  • Qualität: Ein wichtiges Indiz für eine gute Qualität der Schuhe ist das WMS-Siegel. Dieses Qualitätssiegel für Kinderschuhe gewährleistet nicht nur eine kinderfußgerechte Passform und die Verarbeitung atmungsaktiver Materialien, sondern stellt auch sicher, dass die Kinderschuhe schadstoffgeprüft sind.

Sollten die Schuhe nicht wasserdicht sein, ist es ratsam, für jede Saison über mindestens zwei Paar passende Schuhe zu verfügen, damit jedes Paar genug Zeit hat, um zu trocknen.

Tragekomfort und Bewegungsfreiheit: Passende Größe der Kinderkleidung

Die passende Größe der Kinderkleidung ist das A und O. In zu weiter Kleidung können gerade Kleinkinder sich schnell verfangen, zu enge Kleidung kann am Körper einschneiden oder über den Bauch spannen. Dadurch werden der Tragekomfort und die Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt. Damit sich der Nachwuchs in seiner Kleidung wohlfühlt, sollten Eltern also unbedingt darauf achten, die passende Größe zu wählen und gegebenenfalls regelmäßig neue Kleidung nachzukaufen.

Eine erste Orientierung kann eine Größentabelle für Kinder liefern. Hiermit kann die passende Größe anhand der Körpergröße und des Körpergewichts des Kindes ermittelt werden. Dennoch sollte nicht auf das Anprobieren im Geschäft verzichtet werden, da die Größe je nach Marke abweichen kann. So können die Kleidungsstücke auch sofort auf ihre Bequemlichkeit hin getestet werden. Darüber hinaus sollte es möglich sein, diese leicht an- und auszuziehen.

Ebenfalls wichtig: Die Sicherheit der Kleidung. So sollten Jacken und Shirts beispielsweise nicht über einen Kordelzug verfügen, weil diese gerade für Kleinkinder gefährlich sein können.

Funktionalität und Alltagstauglichkeit: Kinderkleidung für jeden Anlass

Beim Spielen und Toben achten Kinder nicht darauf, ob ihre Kleidung schmutzig wird. So landen oft T-Shirts und Hosen voller Grasflecken und Matsch im Wäschekorb. Ein großer Vorteil ist es dann, wenn die Kleidung besonders pflegeleicht ist: Sie sollte leicht zu reinigen sein, schnell trocknen und, wenn möglich, nicht gebügelt werden müssen. Am einfachsten ist es, wenn die Kleidung auch für einen Wäschetrockner geeignet ist. So ersparen sich Eltern eine Menge Arbeit.

Von Kleidern, die eine Handwäsche, eine reduzierte Schleuderzahl oder eine Extrawäsche erfordern, ist dagegen abzuraten. Am besten geeignet ist Kleidung, die nicht für einen speziellen Anlass gedacht ist, sondern im Alltag in der Freizeit getragen werden kann.

Auch robust, belastbar und reißfest sollte das Material der Kleidung sein. Nur dann kann sie mehreren Waschgängen standhalten, ohne die Form zu verlieren und auszuleiern. Darüber hinaus geht sie dann beim Spielen und Toben der lebhaften Kinder nicht gleich kaputt. Wichtig ist beispielsweise, dass Hosen und Strumpfhosen abriebfest sind.

Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Kleidung besonders funktional ist und etwa den Anforderungen mehrerer Jahreszeiten entspricht: Reflektoren und ein integrierter UV-Schutz sind nur einige Beispiele. Zudem können größenverstellbare Hosen eine wahre Erleichterung im Alltag darstellen.

Gesundheitsfreundlichkeit und Fairness: Das geeignete Material für die Kinderkleidung

Es kommt nicht allein auf die Robustheit und Belastbarkeit des Materials an. Um Wärmeverlust und Überhitzung zu vermeiden und für einen optimalen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch zu sorgen, sollte das Material der Kinderkleidung schadstofffrei, luftdurchlässig, leicht und weich sein. Doch was bedeutet das konkret?

  • Schadstofffreiheit: In vielen Kleidungsstücken sind optische Aufheller, chemische Weichmacher oder gesundheitsgefährdende Farbstoffe enthalten. Da hierfür jedoch keine Deklarationspflicht besteht, sollten Eltern bei der Auswahl der Kleidung auf besondere Aspekte achten, um schadstofffreie Kleidungsstücke ausfindig zu machen. Denn gerade Kinderhaut ist sehr empfindlich. Ein erstes Indiz für den ökologischen Charakter der Kleiderproduktion sind bestimmte Siegel und Zertifikate. So können Eltern beispielsweise dem GOTs-Label und dem weltweit gültigen Öko-Tex-Standard-100-Siegel vertrauen. Des Weiteren können Eltern sich auf ihre Nase verlassen: Riecht die Kleidung stark nach Chemie, sollte lieber darauf verzichtet werden. Wichtig: Vor dem ersten Tragen sollte die Kleidung am besten mehrmals gewaschen werde, um eventuelle überschüssige Schadstoffe auszuwaschen.
  • Geeignete Stoffe: Damit ein guter Luft- und Feuchtigkeitsaustausch stattfindet, sollte generell auf Naturfasern anstelle von Kunstfasern geachtet werden. Denn Stoffe aus natürlichen, unbehandelten Naturfasern eignen sich besser für Kinderkleidung als Stoffe aus synthetischen Fasern. So sollte die Kleidung maximal aus 30 Prozent Kunstfasern bestehen, um einen optimalen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch zu gewährleisten. Bio-Baumwolle eignet sich hervorragend für die Alltagskleidung von Kindern und Babys: Sie ist besonders saugfähig, weich und strapazierfähig. Im Winter fühlt sich Schurwolle für die Kinder angenehm an: Sie ist atmungsaktiv und reguliert den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt des Körpers.

Fazit

Egal, ob Schuhe, Oberteile oder Hosen: Bei der Auswahl der Kinderkleidung sind vor allem vier Aspekte entscheidend. Dazu gehört zum einen die Passgenauigkeit: Zu kleine, drückende Schuhe können zu Fehlentwicklungen der Kinderfüße führen, zu enge Kleidung ist unbequem und schränkt die Kinder ein. Ist die Kleidung dagegen zu weit, können sich besonders Kleinkinder schnell darin verfangen. Neben der passenden Größe sollte auch auf das Material geachtet werden: Schuhe sollten weich und geschmeidig sein, um den Füßen genügend Bewegungsfreiraum zu gewährleisten.

Bei Kleidern ist auf Material zu achten, das schadstofffrei, luftdurchlässig, leicht, weich sowie pflegeleicht ist. Generell stehen bei der Kinderbekleidung die Funktionalität und Alltagstauglichkeit im Vordergrund, während die Optik nur zweitrangig ist. Sowohl bei den Schuhen als auch bei der Kleidung können bestimmte Gütesiegel den Eltern eine erste Orientierung bezüglich der Qualität bieten. So stellen Eltern sicher, dass sie ihrem Nachwuchs nur solche Kleidung kaufen, die frei von Schadstoffen, Weichmachern und Aufhellern ist und damit nicht der Gesundheit der Kleinen schaden kann.

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