Die 40. Schwangerschaftswoche ist geschafft und nun soll das Baby endlich kommen. Vielleicht ist auch der errechnete Geburtstermin ganz nah oder sogar schon verstrichen und es wird nun endlich Zeit, neues Leben in den Armen zu halten.

Viele schwangere Frauen kennen das und würden ihrem Baby gern auf die Sprünge helfen, anstatt tatenlos zu warten und sich in Geduld zu üben. Im Folgenden geht es um das Auslösen beziehungsweise Förderung der Wehen, welche Hausmittel helfen, was Frau tun kann und was nicht ratsam ist.

Ab wann kann man dabei helfen, die Wehen auszulösen?

Besonders kurz vor der Geburt sind die Ungeduld und Aufregung meist riesig. Man kann es kaum erwarten, sein Baby endlich zu sehen und in die Arme zu nehmen. Viele Frauen fügen sich der Geduld, bis sich das Baby auf den Weg macht. Andere hingegen möchten nicht nur tatenlos herum sitzen, sondern ihre Wehen fördern.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Wehentätigkeit schonend anzuregen, ohne das Baby in Gefahr zu bringen. Fakt ist aber, dass die Geburt erst losgehen sollte, wenn das Baby auch wirklich soweit ist. Es empfiehlt sich daher, die Wehenförderung erst anzugehen, wenn Schwangere und Baby gesund sind und es beiden gut geht. Das Baby sollte bereits in der richtigen Position liegen.

Im besten Fall ist der Muttermund bereits weich und der Gebärmutterhals leicht gedehnt. Daher empfehlen Ärzte und Hebammen, die Wehen erst ab der 40. Schwangerschaftswoche zu fördern.

Generell sollte die Wehenförderung mit Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Und was noch wichtig ist: Die hier vorgestellten Möglichkeiten können wirksam sein, sollten aber nicht miteinander kombiniert werden. Schließlich sollen die Wehen sanft ausgelöst werden und nicht für Probleme sorgen.

Die besten Möglichkeiten, die Wehen zu fördern

  • Sanfte Massagen: Diese Möglichkeit, die Wehen zu fördern, ist besonders sanft und auch für die Schwangere sehr angenehm. Am besten lässt man den Partner sanft den Bauch massieren, das geht sehr gut mit Mandelöl oder selbst gemischten Ölen. Ratsam sind immer wieder Nelken, Zimt, Ingwer und Eisenwurz, die gleichzeitig auch die Muskulatur der Gebärmutter stimulieren.
  • Warmes Bad: Besonders sanft und wohltuend für Mutter und Kind sind warme Bäder. Voraussetzung hierfür ist ein stabiler Kreislauf. Viele greifen für das Bad auch zu ätherischen Ölen oder Kräutern, die entspannend wirken.
  • Sex: Es schadet tatsächlich überhaupt nicht, wenn man auch kurz vor der Geburt noch regelmäßig Sex mit dem Partner hat. Geschlechtsverkehr kann nämlich auf mehrere Arten Wehen auslösen. Sexuelle Erregung sorgt zum Beispiel für die Produktion vom Wehenhormon Oxytocin. Im Sperma befinden sich zudem Prostaglandine, Gewebehormone, wie sie auch bei medikamentöser Einleitung der Geburt verwendet werden. Hat die Frau einen Orgasmus, kann auch das die Wehen fördern.
  • Stimulation der Brustwarzen: Ja, tatsächlich kann auch das Stimulieren und Massieren der Brustwarzen Wehen auslösen. Das funktioniert nachweisbar aber nur, wenn der Muttermund schon bereit für die Geburt ist und es sollte ein Fachmann vor Ort sein. Die Stimulation der Brustwarzen setzt das Wehenhormon Oxytocin frei.
  • Leichte Bewegung: Klar ist, dass anstrengende Tätigkeiten so kurz vor der Geburt auf gar keinen Fall stattfinden sollten. Zum einen sollte man Kraft sparen, die später für die Geburt wichtig ist und zum anderen sollte man körperlich fit sein, denn keine Geburt ist ein Spaziergang. Was aber gut ist, sind leichte Bewegungen wie Spazierengehen, Bauchtanzen oder Übungen auf dem Gymnastikball. Durch die Bewegung kann das Baby besser in die richtige Position rutschen und mit dem Kopf immer wieder auf den Gebärmutterhals drücken. Das wiederum führt zur Freisetzung von Oxytocin.
  • Nelkenöl-Tampon: Dieser Tipp ist etwas zwiespältig und sollte nur nach Absprache mit der Hebamme probiert werden. Hierfür wird ein Tampon in eine Mischung aus Nelkenöl, Wasser und verdünntem Mandelöl getaucht und in die Scheide eingeführt. Das soll dazu führen, dass der Muttermund weich wird.
  • Abwarten und Tee trinken: Tees aus wehenfördernden Zutaten sind eine schöne und vor allem sanfte Methode. Diese Tees gibt es im Reformhaus oder der Apotheke, man kann aber auch selbst seinen Tee zusammenstellen. Hierfür benötigt man Zimt, Gewürznelken, eine kleine Ingwerwurzel sowie eine Brise Eisenkraus. Die Gewürze werden mit heißem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Der Tee schmeckt am besten lauwarm und hilft wunderbar über den Tag verteilt nur schluckweise. Ebenfalls wehenfördernd wirkt Himbeerblättertee. Bis zu vier Tassen am Tag können den Muttermund weich machen und die Muskulatur der Gebärmutter lockern.

Alternative Methoden um die Wehen zu fördern

Viele Frauen setzen zur Wehenförderung auf alternative Methoden wie Akupunktur, Reflexzonenmassagen oder homöopathische Mittel. Diese Alternativen sollten aber unbedingt von Fachleuten vorgenommen werden. Bei der Akupunktur werden die Nadeln so gesetzt, dass Wehen ausgelöst werden.

Besonders sinnvoll ist diese Alternative, wenn sich nach dem errechneten Geburtstermin noch gar nichts tut oder wenn es zu unregelmäßigen Wehen kommt, die durch die Nadeln regelmäßiger werden. Homöopathische Mittel sollten von erfahrenen GeburtshelferInnen und Hebammen verabreicht werden. Viel empfohlen sind zum Beispiel Globuli-Tropfen. Bei Massagen wie der Fußreflexzonenmassage können bestimmte Punkte stimuliert werden, die die Wehentätigkeit ganz natürlich fördern.

Gefährliches Auslösen der Wehen

Es kursieren immer wieder falsche Möglichkeiten, die die Wehen auslösen sollen, im Endeffekt aber sehr gefährlich sind. Dazu gehören vor allem Abführmittel und sogenannte Wehencocktails. Diese erhöhen die Darmtätigkeit und führen zu schlimmem Durchfall. Zwar können dadurch Wehen ausgelöst werden, aber das wäre alles andere als sanft. Viel mehr kommt es zum Flüssigkeitsmangel für Mutter und Ungeborenes und der Darm wird geschädigt. Auch die Nebenwirkungen sind sehr unangenehm.

Auch das viel geratene Treppensteigen ist eher schädlich für Mutter und Baby. Denn beim Treppensteigen wird der Körper zu sehr angestrengt. Die Wehen werden zwar ausgelöst, aber nicht sanft sondern durch die körperliche Belastung und die dadurch stärkere Blutumverteilung in der Plazenta. Zudem ist das Treppensteigen kräftezehrend.

Fazit

Die Möglichkeiten, die Wehen zu fördern, sind vielseitig und sanft, aber keine Garantie für die schnelle Einleitung der Geburt. Jedoch sind die hier vorgestellten Optionen sehr angenehm und entspannend für werdende Mutter und Baby. Und jede Schwangere, die sich lange in Geduld üben musste, wird froh sein, überhaupt etwas tun zu können, um sanft dabei zu helfen, das Baby auf den Weg zu bringen. Fakt aber ist, dass das Baby kommt, wenn es kommen will und bereit dazu ist. Weder die Wehen noch die Geburt sind genau planbar.

Erst wenn das Baby wirklich schon in der Zielgeraden liegt, ist es sinnvoll, die Wehen auf die eine oder andere Art zu fördern. Und schaden tut es auch nicht, wenn man eine der sanften Möglichkeiten zur Wehenförderung einfach mal probiert.

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