Beim Vergleich zwischen Muttermilch und aus Kuhmilch gewonnene Babynahrung erkennt man sofort die Vorteile, die das Stillen mit sich bringt. Es ist nicht nur ständig vorhanden, immer wohltemperiert, sich dem Bedarf anpassend und bakteriell einwandfrei. Es ist genau den Nährstoffbedürfnissen des Säuglings angepasst und somit das Beste, was man seinem Baby geben kann. Durch das Ausschütten von Oxytocin wird die Gebärmutter zusammengezogen und hilft somit der Rückbildung der Gebärmutter und Ausheilung der Wunden. Außerdem wird das Brustkrebsrisiko gesenkt.

Kuhmilch vs. Muttermilch – Was ist besser für das Baby?

Das Fläschchen als Alternative: Besser Stillen
Das Fläschchen als Alternative: Besser Stillen

Es gibt deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung, die die Muttermilch verdaulicher und dessen Nährstoffe besser aufnehmbar machen.Die Muttermilch ist mineralstoffärmer als Kuhmilch, da ein Säugling diese nur in geringen Mengen verarbeiten kann. Die darin enthaltene Linolsäure und die Lipase helfen dabei, dass die Fettverdauung schon im Magen beginnt. Der Kohlehydratanteil ist viel höher, als in der Kuhmilch.

Es sind neben Lactose noch 25 Kohlehydrate vorhanden. Außerdem ist Muttermilch probiotisch: Durch stickstoffhaltige Kohlehydrate, die bestimmten Darmbakterien als Nährboden dienen entsteht Milchsäure, die senkt den ph-Wert des Darms. Dies ist besonders gut um krankheitserregende Keime im Darm zu vermeiden.

Kuhmilch ist gegenüber Muttermilch viel eiweißreicher, was jedoch die Nieren des Säuglings stark belastet, da sie nicht in der Lage sind so viel davon auszuscheiden. Außerdem enthält es viel Casein, welches sehr schwer verdaulich ist. Dafür findet man in der Frauenmilch Lactalbumin, was wesentlich bekömmlicher ist.

In den ersten Tagen bekommt das Baby Kolostrum. Dies ist die Milch, die die gesamte Vorarbeit im gesamten Körper des Babys (und besonders im Darm) erledigt. Sie ist sehr reich an Proteinen, Enzymen, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Antikörpern. Somit ist sie Impfung und Vitaminpräparat in einem und gibt dem Säugling, die nötigen Hilfsstoffe um den Start in die neue Ernährungsweise zu vereinfachen. Es ist nämlich nicht besonders einfach, sich komplett neu zu ernähren, wenn man vorher von der Nabelschnur alles bekam, was man brauchte und jetzt saugen und schlucken muss.

Aller Anfang ist schwer

Wenn man sich für das Stillen entscheidet, sollte man gut vorbereitet sein, um eventuelle Probleme besser bewältigen zu können. Zum einen kann es sein, dass das Anlegen in den ersten Tagen bis Wochen etwas schmerzhaft sein kann oder gar nicht so recht klappt. In Kranken- und Geburtshäusern wird man meist sehr gut beraten und das Anlegen wird nach einer Weile von ganz alleine klappen.

Wichtig ist, dass das Baby einen großen Teil des Warzenvorhofes im Mund hat und die Brustwarze so weit wie möglich hinten am weichen Gaumen des Kindes reibt. Zu diesem Thema gibt es diverse Videos im Internet. Unter anderem „Das korrekte Anlegen beim Stillen“, welches durch Animationen darstellt, wie es am besten klappt.

Wichtig ist auch die Stillhaltung. Es gibt mehrere Varianten. Man kann das Kind mit dem Arm stützen, sich mit einem Stillkissen behelfen oder beides kombinieren. Wichtig ist, dass das Baby bequem liegt und die Mutter entspannt sitzen oder liegen kann, da manche Stillsitzungen durchaus länger dauern können.

Eine Milchpumpe kann dadurch, da die Saugstärke angepasst werden kann, ebenfalls dabei helfen die wunden Brustwarzen schneller heilen zu lassen. Außerdem ist sie für mögliche Notfälle (wie Milchstau) eine perfekte Abhilfe und der Vater kann auch stolz etwas zur Ernährung des Kindes beitragen, indem er eine Flasche Muttermilch füttert.

Um die Heilung der Brustwarzen zu unterstützen, gibt es viele altbewährte Hilfsmittel. Zum einen kann man Kompressen aus sehr starkem schwarzen Tee auf die Wunde stelle legen. Diese verheilt durch die Gerbstoffe des Tees viel besser. Zum anderen eine Salbe mit Lanolin (Wollfett) verwenden oder Olivenöl. Beides muss nicht von der Brust abgewaschen werden, wenn man das Baby stillen will und letzteres enthält Vitamin E (was sehr gut für die Haut ist) und hilft dem Säugling bei eventuell vorhandener Kolik, den Stuhl und die Gase besser auszuscheiden. Jedoch sollte man, bevor man etwas davon ausprobiert, Rücksprache mit der Hebamme oder dem Arzt halten, da es durchaus sein kann, dass eine Entzündung oder ein Pilz sich durch solche Hilfsmittel sogar stärker ausbreiten.

Wichtige Hilfsmittel

Dies ist eine kleine Auflistung, der Dinge die im Haus sein sollten, wenn man stillen möchte:

  • Stilleinlagen
  • Milchpumpe (am besten elektrisch, da man nie wissen kann, wie oft man pumpen muss und die Prozedur sehr anstrengend werden kann)
  • Fläschchen (mehrere sind immer von Vorteil)
  • Still-Bh

Für eventuelle Notfälle:

  • Wundsalbe auf Lanolinbasis oder reine Lanolin
  • Stillhütchen (um den Sog des Kindes zu mindern, wenn man komplett auf Fläschchen verzichten will)
  • Stillschälchen (lassen Luft an die Brustwarze und nehmen auslaufende Milch auf, diese haben sich bei empfindlicher Haut schon oft bewährt, da keine Reibung entsteht)

Ab wann mit Beikost beginnen?

Ab wann man am besten Beikost geben sollte, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine ungefähre Richtlinie gibt die WHO (Weltgesundheitsorganisation). Ihrer Meinung nach sollte es ab den 6. Monat sein und man sollte bis zum 2. Lebensjahr weiter Stillen.

Manche Kinder zeigen jedoch erst viel später Interesse an fester Nahrung. Es ist jedoch vollkommen in Ordnung, solange das Baby ein normales Gewicht hat, es länger voll zu stillen. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt ist hierbei nie verkehrt.

Die besten Nahrungsmittel, die man anfänglich geben kann, sind leicht verdaulich und nicht blähend. Traditionell wird in Europa Möhre oder Kartoffel angeboten. Die beste Frucht ist die Banane. Sie ist süß, sättigt sehr gut und Babys mögen sie sehr.

Abstillen

Manche Frauen stillen früher ab, weil sie entweder gesundheitliche, berufliche oder einfach persönliche Gründe haben. Außerdem gibt es Babys, die sehr schnell das Interesse an Muttermilch verlieren. Es kann davon kommen, dass sie lieber aus der Flasche trinken oder die Muttermilch, bedingt durch eine Schwangerschaft oder Sonstiges, den Geschmack verändert hat oder weniger fließt. Es gibt ebenso Frauen, die bis zum Kindergartenalter hinaus stillen, weil die Kinder alleine entscheiden sollen, wann Schluss ist. So gesehen gibt keinen bestimmten Zeitpunkt um abzustillen. Wie lange man es tun sollte, hängt einfach von den Umständen und den Möglichkeiten ab die man hat.“

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