Steckdosensicherungen dürfen in keinem Haushalt fehlen, in dem kleine Kinder leben. Der Fachhandel bietet unterschiedliche Lösungen für den nachträglichen Einbau, doch auch bauseitig sind Steckdosensicherungen anzubringen.

Notwendigkeit von Steckdosensicherungen

Steckdosensicherungen sind unverzichtbar, sobald sich ein Kind ohne Hilfe bewegen kann. Dabei reicht es nicht aus, allein die Steckdosen im Kinderzimmer zu sichern. Auch allein die Sicherung der Steckdosen, die das Kind aufgrund seiner noch geringen Körpergröße erreichen kann, ist nur von zweifelhaftem Wert. Schon kleine Kinder sind durchaus in der Lage, sich einen Stuhl heranzuziehen und beispielsweise an die Steckdosen der Küchenzeile zu gelangen. Steckdosensicherungen müssen also überall dort angebracht sein, wo eine Steckdose vorhanden ist. Auch der Umstand, dass eine Steckdose dauerhaft mit einem Stecker belegt ist, stellt keine Sicherheit dar!

Methoden der Sicherung gegen ungehinderten Zugang

Steckdosensicherungen sind wichtig
Wichtig: Jede Steckdose im Haushalt gehört gesichert!

Vornehmlich sind zwei Varianten im Handel erhältlich, die es dem Kleinkind erschweren, Drähte oder ähnliche leitende Materialien in die Öffnungen von Steckdosen einzubringen. Beide arbeiten ähnlich: Mittels eines drehbaren oder eines verschiebbaren Verschlusses wird der Zugang zu den Polen verhindert. Um einen Stecker einzuführen, muss die Sicherung mit einer Schubbewegung nach oben oder unten geführt werden. Wird der Stecker entfernt, gleitet die Sicherung mittels einer Feder automatisch zurück vor die Öffnungen der Pole an der Steckdose. Steckdosensicherungen zum Drehen erzielen denselben Effekt, indem eine Sicherungsscheibe in der Sicherung gedreht wird. Auch hier erfolgt die Sicherung der Steckdose automatisch, wenn der Stecker entfernt wird.

Art der Anbringung: Kleben

Bei den nachträglich angebrachten Sicherungen kommen zwei Methoden in Betracht: Kleben oder Schrauben. Bei der Klebevariante wird mithilfe eines mitgelieferten doppelseitigen Klebebands die Sicherung direkt in die Steckdose geklebt. Viel falsch machen kann der Verbraucher hier nicht: Ausschnitte an der Sicherung für den Schutzleiter verhindert zuverlässig die fehlerhafte Anbringung. Vermutungen, dass dieser Schutz durch Überalterung des Klebstoffes nur unzureichend sein könnte, sind unzutreffend. Im Gegenteil: Wenn nach Jahren eine Renovierung ansteht, muss die Sicherung aus der Steckdose entfernt werden. Vor der Befestigungsschraube der Steckdose klebt nun die Sicherung. Versuche, diese zu entfernen haben in der Vergangenheit schon zu erheblichen Beschädigungen an der Steckdose geführt.

Vor- und Nachteile Kleben

Vorteile:

  • sicher
  • geringe Anschaffungskosten
  • lange Haltbarkeit

Nachteile:

  • schwer zu entfernen

Art der Anbringung: Schrauben

Die Methode, die Steckdosensicherung an der Steckdose selbst zu verschrauben, führt zu vergleichbar hoher Absicherung, wie das Kleben. Hier wird die Sicherung mittels der Schraube angebracht, die sich in der Mitte der Steckdose befindet. Dazu die Schraube lösen und vollständig entfernen. Dann die Sicherung einsetzen und die Schraube wieder fest anziehen. Auch hier kann es zu keiner fehlerhaften Montage kommen, da wie bei der Variante Kleben Ausschnitte der Sicherung mit dem Schutzleiter übereinstimmen müssen. Diese Methode hat jedoch den Vorteil, dass auch nach vielen Jahren ein rückstandsloses Entfernen der Steckdosensicherung jederzeit möglich ist, ohne die Steckdose zu beschädigen.

Vor- und Nachteile Schrauben

Vorteile:

  • sicher
  • geringe Anschaffungskosten
  • lange Haltbarkeit
  • leichtes Entfernen beim Verschrauben

Nachteile:

  • keine

Bauseitige Steckdosensicherungen

Im professionellen Bereich wie in Kindertagesstätten fordert der Gesetzgeber für Neubauten Steckdosensicherungen, die schon beim Legen der elektrischen Leitungen Berücksichtigung finden müssen. Hier wird zu einer RCD-Sicherung gegriffen (Residual Current protective Device). Dabei handelt es sich um eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, besser bekannt unter dem veralteten Namen FI-Schalter. Bei der RCD-Sicherung kommt es zu einer vollständigen Abschaltung des betroffenen Stromkreises, wenn Fehlerströme auftreten. Ausgenommen davon ist der Schutzleiter. Laut DIN VDE 0100-100 soll die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung dazu führen, den Fehlerstrom beim Auftreten auf einen ungefährlichen Wert und auf eine ungefährliche Zeit zu begrenzen. Im Idealfall verhindert die Sicherung den Übergang des Fehlerstroms auf einen Körper vollständig. Diese Sicherungen erlauben uneingeschränkten Zugang und bieten dennoch höchste Sicherheit. Der nachträgliche Einbau ist jedoch mit höchsten Kosten verbunden und lässt sich beispielsweise in Mietobjekten nur schwer umsetzen.

Vor- und Nachteile RCD-Sicherung

Vorteile:

  • sicher
  • ungehinderter Zugang an die Steckdose
  • dauerhafter Verbleib

Nachteile:

  • hohe Einbaukosten
  • Nachrüstung kaum machbar

Zusammenfassung und Überblick

  • Der Fachhandel bietet preiswerte Möglichkeiten der nachträglichen Sicherung von Steckdosen. Bedauerlicherweise sind diese Sicherungen meist in der Farbe Weiß erhältlich. Bei dekorativen Steckdosen kann dies als Nachteil kosmetischer Natur gewertet werden.
  • Durch Drehen oder Schieben findet der Stecker Zugang zu den Polen. Hier kommt es auf das Geschick der Hand an, welche Methode als angenehmer empfunden wird. Sicher sind beide. Eine Feder bewirkt das Zurückgleiten der Sicherung vor die Pole, wenn der Stecker entfernt wird.
  • Kleben verspricht dauerhaften Halt. Für manche zu dauerhaft. Späteres Entfernen der Sicherung kann zu Beschädigungen an der Steckdose führen. Dieses Manko tritt bei verschraubten Sicherungen nicht auf.
  • Bauseitige Steckdosensicherungen lassen sich nur schwer nachrüsten und erfordern den höchsten Kosteneinsatz. Allerdings stellen sie auch den besten Schutz dar, ohne dessen Nachteile aufzuweisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert