Wenn die Tochter oder der Sohn auszieht, dann schrillen bei vielen Müttern die Alarmglocken.
- Wird das Kind zurechtkommen?
- Passt die Wohnung?
- Ist die Wohnung sicher und die Verträge korrekt?
Fragen über Fragen, die jedoch die Freude auf die erste eigene Wohnung nicht schmälern sollen. Vielmehr gilt es das Kind zu unterstützen und es den nächsten Schritt in die Selbstständigkeit tun zu lassen. Ob Mama oder Erstwohnungsbesitzer: Einige Fragen sollten vor dem Bezug der Wohnung bedacht werden.
Ganz nah oder weit weg?
Die Nähe der neuen Wohnung zum elterlichen Zuhause kann hilfreich sein, wenn Mama und Papa bei der Einrichtung unterstützen sollen. Vom Fliesen legen bis zum Möbel zusammenbauen, vom Aufhängen der Gardinen bis zur Beratung über die Küche und vom Transport des ehemaligen Kinderzimmers bis zur Übersiedelung der gesamten Sportausrüstung: Eine kurze Distanz zwischen den Wohnungen ist gerade in der Anfangszeit einfacher.
Ist in der neuen Wohnung noch keine Waschmaschine vorhanden, dann erleichtert ein kurzer Weg zwischen dem Elternhaus und dem ersten, eigenen Domizil den Alltag. Trotzdem wird durch die eigene Wohnung der natürliche Abnabelungsprozess eingeleitet. Ein neuer Wohnungsort, der sich vom bisherigen Umfeld nur wenig unterscheidet, hält den Kontakt zum Freundeskreis in gewohnter Weise aufrecht und erlaubt ein einfaches Zurechtfinden in der Wohnungsumgebung.
Ein Studium oder ein Arbeitsplatz in einer anderen Stadt machen eine Übersiedelung in ein neues Wohngebiet ebenso notwendig, wie ein Streit innerhalb der Familie. Liegt die neue Wohnung in einem unbekannten Grätzel, dann müssen die Besonderheiten des Gebietes bedacht werden. Wie sieht es mit einer öffentlichen Verkehrsanbindung aus? Wie sicher ist die Gegend? Welche Infrastruktur ist vorhanden? Wie laut ist die Umgebung? Nur wenn die Umgebung zusagt, wird sich die Tochter oder der Sohn in der neuen Wohnung wohl fühlen. Sehen Sie sich die Wohnung und die Umgebung zu verschiedenen Tageszeiten an, um einen guten Eindruck von der Wohngegend zu erhalten.
Die Größe der Wohnung hat viele Auswirkungen
Die erste eigene Wohnung kann eine Übergangs- oder Dauerlösung sein. Ein Studentenzimmer, eine Wohngemeinschaft mit mehreren Personen oder eine sehr kleine Wohnung wird lediglich die Heimat für einige Jahre darstellen, während eine Wohnung ab 55 Quadratmetern für ein längerfristiges Wohnen geeignet ist. Je nach der Wohndauer können die Kosten für die Ausstattung variieren.
In eine Studentenwohnung wird nur wenig Geld investiert, während für die erste Dauerwohnung gerne eine neue Küche angeschafft wird. Bei der Ausstattung muss auch die räumlichen Gegebenheiten, die Anzahl der einzuziehenden Personen und die berufliche oder schulische Situation Rücksicht genommen werden. Eine kleine Wohnung kann von einer Einzelperson, einem Paar oder einer Jungfamilie genutzt werden. Entsprechend muss vielleicht ein Schreibtisch, ein Doppelbett oder eine große Sofalandschaft vorhanden sein oder ein Kinderzimmer eingerichtet werden. Wohnungen können sich durch die vorhandene Ausstattung deutlich unterscheiden.
Bodenbeläge, Nassräume und Küchen werden heute gerne als Inventar angeboten. Allerdings muss auf die Qualität der Produkte geachtet werden, besonders, wenn es sich nicht um den Erstbesitz der Wohnung handelt. Abgeschlagene Ecken, rinnende Wasserhähne und nicht funktionierende Heizungen ziehen langwierige Handwerkstätigkeiten nach sich. Eine richtige Zimmeraufteilung gibt es nicht, denn diese ist von der einziehenden Person abhängig. Während die einen auf einen großen Balkon Wert legen, ziehen andere Bewohner ein großes Bad oder ein weitläufiges Wohnzimmer vor.
Abstellflächen sind für die Wohnung entscheidend
Je kleiner die erste eigene Wohnung ist, desto wichtiger sind Abstellflächen. Ein Abstellraum in der Wohnung erlaubt eine Bevorratung ebenso wie das Verstauen von sperrigen Haushaltsgeräten, nicht benötigter Kleidung und saisonalen Schuhen. Ein eigener Kellerabteil oder Gemeinschaftsräume für Fahrräder erleichtern das Wohnen auf kleinen Grundflächen. Achten Sie darauf, dass die Kellerräume und -gänge gut beleuchtet, nicht feucht, absperrbar und nur wenig Einsicht in den eigentlichen Kellerraum bieten. Offene Gitterversperrungen können nicht für wertvolle Gegenstände genutzt werden, weil sie gerne aufgebrochen werden.
Die großen rechtlichen Fragen
Bevor es zum Wohnungsabschluss kommt, sind die rechtlichen Fragen zu klären. Kautions- und Miethöhe müssen der Wohnqualität und der Umgebung entsprechen. Online-Mietenrechner bieten hier einen ersten Überblick, ob die geforderten Preise angemessen sind. Ist die Wohnung unterschrieben, dann folgen Verträge mit dem Energieanbieter. Die Wasserzähler müssen abgelesen und eine Vereinbarung mit dem Wasserwerk getroffen werden. Formulare und Onlineanmeldungen erleichtern diese Schritte. Zu bedenken gelten auch ein Abschluss einer Haushaltsversicherung, das Einreichen eines Parkpickerls und die behördliche Ummeldung auf den neuen Wohnsitz.
Die erste eigene Wohnung ist ein großes Abenteuer, das Spaß macht, aber bei vielen jungen Menschen und deren Eltern auf einige Bedenken stoßt. Ein gründliches Umsehen in der Wohnung und der Wohnungsumgebung und das Beachten der persönlich notwendigen Ausstattung in der Wohnung erleichtern den Umzug.
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