Eine werdende Mutter darf für sich und ihr Kind keinesfalls auf Proteine verzichten, die den Energieabfall verhindern und das Ungeborene mit unentbehrlichen Aminosäuren versorgen. Diese sind in Eiweiß enthalten. Der Fötus braucht dieses für sein Wachstum.

Was ist Eiweiß?

Es handelt sich um die Grundsubstanz und den wichtigsten Baustein unserer Zellen. Muskeln, Blut, Organe, Haut, die Enzyme und Hormone enthalten Eiweiß. Biochemisch besteht es aus Aminosäuren. Diese sind durch Peptide zu Ketten verbunden.

Eiweiß macht über die Hälfte des Zellen-Trockengewichts aus. Die Proteine sind das molekulare Werkzeug, sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben, die sich aus ihrer besonderen Struktur ergeben. Eiweißproteine ermöglichen Zellbewegungen, transportieren Metabolite, katalysieren chemische Reaktionen und erkennen Signalstoffe.

Die biologischen Funktionen sind vielfältig. Proteine verteidigen die Zelle gegen Mikroorganismen, sie schaffen Strukturen, sorgen für die Muskelkontraktion und den Stoffumsatz und regulieren die Ionenkonzentration in jeder Zelle. Die Transportproteine bewegen das Hämoglobin und das Eisen. Im Hungerzustand ist Eiweiß ein wichtiger Reservestoff. Die werdende Mutter sollte es aus tierischer und pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen.

Warum ist Eiweiß in der Schwangerschaft so wichtig?

Der Embryo benötigt für sein Wachstum hochwertiges Eiweiß. Daher steigt der Bedarf daran während der Schwangerschaft. Besonders wertvoll sind tierische Proteine, denn ihr Aufbau ähnelt oder gleicht dem menschlichen Eiweiß. Das Gehirn des Fötus benötigt für seine Reifung besonders viel Eiweiß. Besonders hoch ist der Bedarf zu Beginn dieser Reifung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. In dieser Zeit wächst auch das Baby am schnellsten, ebenso werden die Brüste und weitere Organe der Mama größer. Nun gilt es, die Bedürfnisse von Mutter und Kind zu befriedigen – mit ausreichend Eiweiß.

Welche Menge Eiweiß sollte die werdende Mama verzehren?

Die DGE (“Deutsche Gesellschaft für Ernährung”) empfiehlt mindestens 58 Gramm ab dem vierten Monat, manche Ernährungswissenschaftler halten 100 Gramm für optimal.

Eine Faustregel geht von einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht aus. 70 Gramm Proteine – das wäre ein Durchschnittswert – sind beispielsweise in einer Hähnchenbrust, zwei Gläsern Milch und 450 g Joghurt enthalten (wenn das alles an einem Tag verzehrt wird).

Der Bedarf steigt gegenüber der Zeit vor der Schwangerschaft um rund 35 %. Es sollten die richtigen Proteine sein. Als hochwertig gelten Proteine mit vielen oder allen notwendigen Aminosäuren. Das klappt eigentlich nur mit tierischem Eiweiß, weshalb Vegetarierinnen und Veganerinnen relativ viel Getreide und Hülsenfrüchte essen müssen. Nur dadurch lässt sich der Eiweißbedarf ausreichend decken.

In welchen Lebensmitteln ist Eiweiß vorhanden?

Tierisches Eiweiß:

  • Milch und Milchprodukte wie Käse, Topfen und Joghurt
  • Fisch
  • Eier
  • mageres Geflügel- und Schweinefleisch
  • fettarme Wurst

Pflanzliches Eiweiß:

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Kartoffeln

Viele junge Frauen haben vor der Schwangerschaft nur wenig Fleisch gegessen, vor allem kaum rotes Fleisch, das eine hervorragende Proteinquelle ist. Sie möchten auch in der Schwangerschaft nicht zu sehr zunehmen, doch das gelingt mit einer ausgewogenen Ernährung. Eine kleine Gewichtszunahme ist zudem vollkommen normal.

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