Türen und Fenster sind notwendiger Bestandteil jeder Wohnung. Sie dienen einer Vielzahl von Zwecken, unter anderem dem Lärm- und Wärmeschutz. Türen haben zudem die Funktion, einzelne Räume voneinander abzugrenzen, weswegen sie auch abschließbar sind. Fenster dienen neben Lüftungszwecken auch der Belichtung der Wohnung und ermöglichen den Ausblick in die Umgebung.
Wie so viele Gegenstände, die wir in der Wohnung ganz selbstverständlich benutzen, stellen aber auch Fenster und Türen für die Kleinen eine große Gefahrenquelle dar. Was für Gefahren von Türen und Fenstern ausgehen und wie sie einzudämmen sind, soll im Folgenden erläutert werden.
Einklemmen oder Einquetschen in der Tür
Kinder sind von Natur aus neugierig und brennen darauf, ihre Welt zu „begreifen“. Geschlossene Türen stellen ein Mysterium dar, der dahinterliegende Raum will erforscht werden, außerdem muss der kleine Mensch ja alles mitbekommen, was um ihn herum passiert. Türen sind Hindernisse, die überwunden werden müssen. Vor allem, wenn in der Wohnung Zug herrscht, besteht jedoch eine große Gefahr, dass Türen zuschlagen und dabei Kinderfinger einklemmen und schwer verletzen können.
Damit in einem kinderlosen Haushalt Türen nicht zuschlagen, reicht der Einsatz eines Türstoppers auf dem Boden, der aber kleinen Kindern schnell zur Stolperfalle werden kann und daher eine zusätzliche Verletzungsgefahr darstellt. Der herkömmliche Türstopper ist daher in Haushalten mit kleinen Kindern definitiv keine Option. Es gibt aber kindertaugliche Optionen, um zu verhindern, dass Türen zuschlagen und dabei Kinderfingerchen oder andere Körperteile einquetschen.
Es gibt im Handel spezielle Polster, die sich an die Tür anbringen lassen und so verhindern, dass die Tür zuschlägt. Viele Eltern greifen aber auch einfach auf ein simples Handtuch zurück, das an beiden Türklinken der Tür befestigt wird – dies sieht zwar nicht ganz so hübsch aus wie ein ansprechend aussehender Türstopper, ist aber mindestens ebenso effektiv und hält oft sogar länger als die spezielle Polster-Lösung, die sich erfahrungsgemäß auch lösen kann.
Versehentliches Einschließen in einem Zimmer
Zunächst ist es, zumindest bei kleinen Kindern, sinnvoll, die Türgriffe so zu montieren, dass die Klinken nach oben gerichtet sind, um sie dem ungewollten Zugriff der Kleinen zu entziehen. Dennoch kann es vorkommen, dass Kinder sich im Kinder-, Bade- oder einem anderen Zimmer versehentlich einschließen – beispielsweise weil der Schlüssel so interessant aussieht und unbedingt gedreht werden muss oder weil Mama und Papa einfach nur böse sind und keinen Zutritt mehr haben sollen. Am häufigsten schließen sich Kinder sicher im Bad ein, weil sie gelernt haben, dass man das Badezimmer abschließen muss – doch was, wenn es nicht möglich ist, wieder aufzuschließen? Kinder geraten in solchen Situationen verständlicherweise sehr leicht in Panik.
Bei normalen Türen hilft der Einsatz eines Türstopp-Polsters (oder eines Handtuchs) sicher auch gegen Einschließen, da die gesicherten Türen ja gar nicht erst ins Schloss fallen können. Zur Sicherheit können Eltern die Schlüssel der Zimmertüren gleich aus den Schlössern nehmen und an einem sicheren Ort aufbewahren, der für Kinder nicht zugänglich ist. Im Badezimmer ist es vielleicht sinnvoll, den Schließmechanismus während der Kleinkindzeit zu deaktivieren und statt dessen lieber mit einem Symbol zu arbeiten, das an der Tür angehängt wird und umgedreht werden muss, um dem Rest der Familie zu bedeuten, dass das Klo besetzt ist. Für manche Eltern mag der Gedanke, dass der Nachwuchs dieses Ritual nicht einhält und dann konsequenterweise auf dem Klo erwischt wird, abschreckend sein, doch für Kinder ist es sicherer, wenn die Tür des Badezimmers nicht abschließbar ist.
Versehentliches Aussperren
Kinder sperren sich erfahrungsgemäß häufiger ein, als dass sie sich aussperren. Wenn die Eingangstür zur Wohnung oder zum Haus allerdings nicht abgeschlossen ist, kann es schnell passieren, dass der kleine Wanderer auf Erkundungstour nach draußen geht, die Tür zufällt – und schon ist es passiert. Es ist daher sinnvoll, dass Eltern die Eingangstür abschließen und den Schlüssel keinesfalls von innen stecken lassen (denn das würde ja auch verhindern, dass die anderen Familienmitglieder von außen hereinkommen).
Wenn das Kind schon etwas älter ist und einen eigenen Schlüssel für die Tür hat, ist es sinnvoll, einen Ersatzschlüssel beispielsweise bei den Nachbarn zu deponieren und dem Kind die Telefonnummer des „Schlüsselhüters“ ins Handy einzuprogrammieren, damit das Kind, wenn es den Schlüssel verloren oder vergessen hat, dennoch jemanden hat, der es in die elterliche Wohnung lässt.
Gefahrenquelle Fenster
Fenster sind für Kinder faszinierend, weil sie die Umgebung aus luftiger Perspektive zeigen. Dementsprechend verbringen Kinder auch nicht wenig Zeit an den Fenstern einer Wohnung. Doch auch Fenster können, beispielsweise durch einen Luftzug, mit Schwung schließen und dabei mindestens ebenso schlimme Verletzungen hervorrufen wie zuknallende Türen. Zudem besteht bei weit geöffneten Fenstern die Gefahr des Herausfallens, und kletterfreudige Kinder könnten bei ihrer Erkundung der Fenster abrutschen und im gekippten Fenster hängenbleiben, was beispielsweise zu unangenehmen Quetschungen führen kann.
Eltern haben zur Sicherung der Fenster vor allem zwei Hilfsmittel: Sie können eine Fenstersicherung kaufen, die effektiv begrenzt, wie weit sich ein Fenster öffnen lässt, und die es ermöglicht, das Fenster wirklich nur einen kleinen Spalt zu kippen, so dass zwar Luft hineinkommt, aber keine Verletzungsgefahr besteht. Es gibt übrigens auch Fenster, die eine ähnliche Automatik haben, die also quasi einige Millimeter geöffnet „eingerastet“ werden können.
Die Fenster sehen dabei so aus, als wären sie zu, ermöglichen aber dennoch einen Luftaustausch und sind auch in dieser Stellung nicht zu öffnen (der Einbruchsschutz bleibt also erhalten). So ein Fenster ist ebenso wirksam wie die Fenstersicherung. Die zweite Möglichkeit besteht darin, eine Wohnung mit solchen Fenstern zu beziehen, die abschließbare Fenstergriffe haben – oder aber solche abschließbaren Fenstergriffe nachträglich zu montieren. Wer die Fenstergriffe nämlich abschließt und die Schlüssel abzieht (die dann natürlich an einem für Kinder unzugänglichen Ort aufbewahrt werden müssen!), sorgt effektiv dafür, dass Kinder an den Fenstern nicht herumspielen können, so dass sie auch keine Verletzungsgefahr mehr darstellen.“
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