Ein Thema, das junge Eltern oft beschäftigt, ist das Zähne kriegen. Gerade von Eltern älterer Kinder bekommt man Horrorgeschichten aufgetischt. Doch so schlimm muss es nicht werden, wenn man gut vorbereitet ist.
Symptome
Doch was erwartet junge Eltern, wenn die Sprösslinge die ersten Beißerchen bekommen? Viele Eltern bemerken die Zähne erst, wenn sie schon da sind. Besonders stillende Mamis sind eventuell überrascht, wenn die scharfen Spitzchen pieksen.
Doch das Zahnen ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Vieles kann, nichts muss. Während viele Zähne unbemerkt bleiben bis sie da sind, gibt es auch ebenso viele Kinder, die sich etwas mehr quälen.
- Viele Eltern berichten von quengeligen, unleidlichen Kindern, die viel weinen oder schlecht schlafen.
- Genauso verbreitet ist vermehrter Speichelfluss.
- Sabbert Ihr Kind plötzlich vermehrt, ist das oftmals ein erstes Vorzeichen von Zähnen.
- Doch auch kurzzeitig heftiger Durchfall oder Fieber sind an der Tagesordnung.
- Viele Eltern berichten außerdem von roten, warmen Bäckchen und vermehrtem Bedürfnis für Nähe.
Abhilfe schaffen
Doch wie helfe ich meinem Kind? Hier sind die Möglichkeiten vielfältig und abhängig vom Kind. Jammert das Kind viel und steckt immer wieder den Finger oder die ganze Hand in den Mund, ist das meist ein Zeichen dafür, dass das Zahnen nicht ganz schmerzfrei von Statten geht.
Hilfreich sind hier die allseits bekannten Beißringe. Welcher der richtige für Ihr Kind ist, muss jedoch erprobt werden. Daher empfiehlt es sich 2 oder drei Modelle griffbereit zu haben. Verbreitet sind vor allem solche aus Kunstoff (BPA-frei).
Doch auch dort ist die Auswahl groß, denn es gibt sie in zahlreichen Formen. Viele sind zudem genoppt, um durch die Massage des Zahnfleisches den Druck der Zähne etwas zu lindern. In den letzten Jahren haben sich außerdem Beißringe aus Gel durchgesetzt. Vorteil hierbei ist, dass man die guten Stücke im Kühlschrank vorkühlen kann, das lindert zusätzlich Schmerzen und das Gel bleibt lange angenehm kühl.
Einige Kinder bevorzugen trotzdem etwas härtere Modelle. Vermehrt findet man nun auch Modelle mit Greifringen oder Kuscheltieren daran. Ziel hier ist es gleichzeitig auch abzulenken, denn je mehr man sich auf den Schmerz konzentriert, desto intensiver wird er.
Verschiedene Beißring Modelle
Schießen die Zähne früher ein als geplant, kann man auch auf Hausmittel zurückgreifen. Ein hartes Stück Brotkanten hilft ähnlich gut dem Druck entgegen zu wirken und schmeckt, wenn erstmal kräftig angesabbert, auch noch gut.
Angst vorm Verschlucken braucht man hier nicht zu haben, denn wenn das Brot schön hart ist, können die Kleinen noch keine Stücke abbeißen, sondern weichen es eher auf. Ratsam ist es auf jeden Fall für etwas mehr Wechselkleidung zu sorgen, denn wer will schon in nasser Kleidung liegen.
Was wenn auch noch Durchfall und Fieber dazu kommen?
Gerüstet sein sollte man auf jeden Fall für Fieber oder Durchfall. Neigt Ihr Kind beim Zahnen zu Durchfall, ist es besonders wichtig für ausreichend Flüssigkeit zu sorgen. Bieten Sie immer wieder Wasser oder eventuell Tee an, um ein Dehydrieren zu verhindern, denn das geht bei den Kleinsten besonders schnell. Machen Sie sich Sorgen wegen eingefallener Haut oder weil das Kind zunehmend schlapper wirkt, suchen Sie auf jeden Fall den Kinderarzt auf.
Es rät sich außerdem vorbeugend eine gute Windelsalbe zu Hause zu haben, denn der weiche Stuhlgang greift schnell und schon bei kleinen Mengen die empfindliche Babyhaut an. Und ein wunder Po macht die Quälerei mit den Zähnen nicht angenehmer. Entgegenwirken kann man dem Durchfall außerdem durch stopfende Nahrung wie Bananen.
Ähnlich sieht es bei Fieber aus. Bei leicht erhöhter Temperatur kann man schnell mit Waden- oder Handgelenkswickeln die Temperatur in den Griff bekommen. Steigt die Temperatur jedoch stärker, sollte man je nach Alter Fieberzäpfchen oder Fiebersaft zu Hause haben und auch hier für ausreichend Flüssigkeit sorgen. Durch die erhöhte Temperatur schwitzt ihr Kind stark und verliert Flüssigkeit, daher immer wieder Wasser oder Tee anbieten.
Hält das Fieber länger an oder sinkt nicht, immer den Arzt aufsuchen und abklären, ob nicht doch etwas anderes dahinter steckt.
Habe ich auch Alternativen?
Wer das Gefühl hat, dass Beißringe und Brot nicht wirklich helfen oder meint, dass sich das Kind noch zu sehr quält, kann noch zu weiteren Tricks greifen. Bewährt haben sich seit Jahren spezielle Zahnungssgels mit Kamille, die man in jeder gut sortierten Apotheke bekommt.
Das Produkt der Wahl wird mit dem Finger auf die betroffene Stelle gerieben. Das Massieren schafft schon Linderung, die Kamille betäubt zusätzlich und wirkt Entzündungen und Schwellungen entgegen. Immer beliebter werden außerdem Globuli. Im Gegensatz zur Salbe enthalten diese keinen Alkohol und sind bequem in der Handtasche mitzuführen ohne dass man sie kühlen muss. Die enthaltene Kamille wirkt ähnlich wie das Gel nur ohne den Kühleffekt.
Seit Jahren außerdem beliebt sind Bernsteinketten. Diese sind nicht zum darauf kauen gedacht. Vielmehr sollen die freigesetzten Öle, den Schmerz lindern. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Bitte lassen Sie Ihr Kind nicht allein. Auch wenn sie hübsch aussehen, ist die Gefahr sich damit zu strangulieren immens.
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