Geschlossene Schulen und Kindergärten, verwaiste Nachhilfeinstitute und ausfallende Nachmittagskurse – durch Corona befindet sich Österreichs Schullandschaft im Ausnahmezustand. Der Shut-Down betrifft ausnahmslos alle Bildungseinrichtungen für die nächsten Wochen, für die Lehrer, Eltern und Schüler selbst eine große Herausforderung.

Das sogenannte E-Learning, also die Behandlung des Schulstoffs via Plattformen im Internet, soll dabei helfen, Ausfälle wenigsten teilweise zu kompensieren. Dieses vollkommen neue Modell kann anfangs problematisch sein und Nutzer ratlos zurücklassen. Wir zeigen Ihnen jedoch, wie Sie Ihr Kind dabei erfolgreich unterstützen und motivieren können.

1. Eigenen Sie sich die Basics für das E-Learning an

Die Kinder von heute sind nahezu mit Technik und dem Internet aufgewachsen, viele haben bereits im Grundschulalter ein Smartphone und gehen mühelos mit einem Tablet um. Eine Lernplattform, die ausschließlich online funktioniert, kann für Kinder trotzdem schwierig anzunehmen sein. Setzen Sie sich gemeinsam an den Schreibtisch und erkunden Sie das Portal.

Wo werden neue Aufgabenblätter hochgeladen, wo kann Ihr Kind fertige abgeben? Gibt es die Möglichkeit, dem Lehrer über eine Chatfunktion Nachrichten zu schreiben? Gibt es eine digitale To-Do-Liste, wo die Ziele für die Woche aufgeführt sind? Umso besser Ihr Kind sich mit dem Bedienen der Plattform und den Tools dort auskennt, umso lieber geht es an die Arbeit.

2. Struktur ist wichtig – finden Sie sie gemeinsam

Keine Frage, im eigenen Zimmer oder am Küchentisch mit dem Computer zu lernen, ist sehr ungewohnt. Daher können sich Kinder und Jugendliche schwer tun, eine gute Struktur für den Lerntag Zuhause aufzubauen. Erstellen Sie zusammen einen Plan, der ruhig einem Stundenplan aus der Schule ähneln kann. Legen Sie fest, welche Fächer beziehungsweise Gebiete heute durchgegangen werden und wie lange das dauern soll. So hat Ihr Kind einen Anker, der die grundlegenden Dinge des Tages vorgibt und ihm bei der Orientierung hilft.

3. Halten Sie mit dem Lehrpersonal Rücksprache bei Zweifeln

Auch für Eltern ist die Situation herausfordernd: Das Modell des Home-Schooling existierte nur in vereinzelten Ländern und war so weitestgehend unbekannt. Die Verantwortung für die Auswahl des Stoffs, den die Schüler Zuhause durchgehen sollen, trägt jedoch nach wie vor der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin.

Diese sind nach wie vor im Dienst – wenn auch im Home Office – und stehen für Rückfragen von Schülern und Eltern zur Verfügung. Gerade am Anfang ist die Selektion geeigneter Themen aus dem eigentlichen Lehrplan schwierig, die Schüler können unter- oder überfordert sein. Eine gute Kommunikation mit den Lehrkräften hilft bei diesen Stolpersteinen und sichert Ihrem Kind einen angemessenen Schwierigkeitsgrad.

4. Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe zur Hand

Besonders in Fächern wie Mathematik oder Englisch sind oft ausführlichere Erklärungen notwendig, um Schülern den Sachverhalt verständlich zu vermitteln. Wer das Gefühl hat, dass die von der Schule zur Verfügung gestellten Aufgaben dafür nicht ausreichen, kann sich Zusatzmaterial anschaffen. Dank eines florierenden Online-Handels können Sie Bücher und Hefte trotz Ausgangssperre bequem bestellen und in kurzer Zeit liefern lassen. Die jeweiligen Klassenstufen sind immer mit angegeben, so können Sie aus der großen Auswahl leichter selektieren.

5. Geben Sie Ihrem Kind regelmäßiges Lob und Motivation

Eine gewisse Unlust kann sich derzeit bei Kindern leicht einstellen: Kein Kontakt zu den gewohnten Schulkameraden, Isolation vom Freundeskreis und die Spielplätze und Sportvereine sind ebenfalls geschlossen. Damit sich das nicht auf den Lernerfolg Ihres Kindes via E-Learning niederschlägt, sollten Sie als Mutter großzügig mit Motivation und Ansporn sein.

Hören Sie zu, wenn das Jammern über schwere Aufgaben oder Langeweile kommt und zeigen Sie Lichtblicke auf, das Lernen über das Internet kann Kinder am Anfang überfordern. Loben Sie die Fortschritte am Ende eines Tages und geben Sie öfter Pausen, wenn es notwendig ist. Kinder, die an den reinen Präsenzunterricht gewöhnt sind, benötigen Hilfe beim Übergang zum virtuellen Lernen.

Auch Belohnungen nach erfolgreich absolvierten Aufgabenpaketen der Lernplattform wirken Wunder, das könnte zum Beispiel ein gemeinsamer Filmabend, ein Spiel oder eine heiß ersehnte DVD sein. Auch eine Karte für ein Konzert der Lieblingsband, das nach der überstandenen Krise nachgeholt werden soll, kann eine große Motivation für Ihr Kind sein.

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