Eine Schwangerschaft ist ein einzigartiger und spannender Vorgang im Körper der Frau, denn von der ersten Sekunde einer Schwangerschaft an, ist der weibliche Organismus für die Versorgung zweier Menschen verantwortlich.

Anfangs noch in sehr beschaulichem Ausmaß – in der fünften Schwangerschaftswoche (SSW) ist möglicherweise das Pulsieren eines Herzschlages zu erkennen – später dann umfangreicher, wenn ein vollentwickeltes kleines Menschenkind vom weiblichen Körper genährt, gewärmt und geschützt wird.

Von Tag zu Tag entwickelt sich der Embryo und jede Schwangerschaftswoche hält einen anderen Entwicklungsschritt für Mutter und Kind bereit. Die folgende Übersicht kann Ihnen dabei helfen, jeden einzelnen Entwicklungsschritt ganz genau nachzuvollziehen.

Das erste Trimester: Der Beginn eines neues Leben

schwangerschaftstest
Ein Schwangerschaftstest gibt auskunft – Sicherheit gibt aber erst der Besuch beim Frauenarzt

Das erste Trimester (1. bis 13. SSW) einer Schwangerschaft wird von vielen Frauen als besonders intensiv und auch beschwerlich beschrieben. Obwohl sich erst mit der 5ten oder 6ten Schwangerschaftswoche körperliche Anzeichen bemerkbar machen, beginnt die Berechnung des ersten Trimesters bereits mit der ersten Woche der Schwangerschaft.

In den ersten beiden Schwangerschaftswochen ist die potenzielle Mutter noch nicht richtig schwanger, sondern in diesen beiden Wochen ist eine Befruchtung möglich. Die ersten beiden Wochen dienen also allein der Berechnung (welche für den Arzt mit dem ersten Tag des Zyklus beginnt). Erst in der dritten SSW wird eine Eizelle befruchtet.

Die vierte Schwangerschaftswoche (SSW4)

In SSW 4 nistet sich diese befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein, diese Einnistung kann sich durch die sogenannte Einnistungsblutung bemerkbar machen. Die Einnistungsblutung ist in der Regel schwächer als die Menstruationsblutung, trotzdem lässt sie viele Frauen glauben, nicht schwanger zu sein. Doch nicht jede Frau hat diese Einnistungsblutung. (Weitere Infos zur Nidationsblutung)

In den ersten fünf Schwangerschaftswochen ist es also noch sehr schwierig die Schwangerschaft nachzuweisen.

Anzeichen für eine Schwangerschaft:

Folgende Anzeichen können ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein:

  • Das Ausbleiben der Menstruation
  • Übelkeit und Ekel vor intensiven Gerüchen
  • Mattigkeit und anhaltende Müdigkeit

Die fünfte Schwangerschaftswoche (SSW5)

Absolute Sicherheit gibt erst der Schwangerschaftstest, der aber erst ab der fünften SSW ein Ergebnis anzeigen kann. Schwangerschaftstests, die Sie in Drogerien oder Apotheken erstehen können, sind, was die Diagnose anbelangt, sehr zuverlässig, sobald sich der Anzeigestreifen positiv verfärbt, sollten Sie einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren.

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger

unltraschall-untersuchungBeim ersten Frauenarzttermin als schwangere Frau erhalten Sie Ihren Mutter-Kind-Pass. Fortan wird der Verlauf der Schwangerschaft in diesem Pass akribisch dokumentiert und der Pass wird auch nach der Geburt Ihres Kindes weitergeführt (die Untersuchungen beim Kinderarzt werden ebenfalls hier eingetragen).

Bei jedem Vorsorgetermin untersucht der Frauenarzt nun:

  • Den Blutdruck der werdenden Mutter
  • Urin (Zucker- und Eiweißgehalt, Bakterien)
  • Gewicht der Schwangeren
  • Lage und Größe der Gebärmutter
  • Herztöne des Babys, sobald diese über das CTG hörbar sind
  • Lage des Babys (ab der zweiten Schwangerschaftshälfte)

Die erste Untersuchung beim Frauenarzt ist noch dazu mit dem ersten Foto (Ultraschallbild) Ihres ungeborenen Kindes verbunden. Auf dem Bildschirm kann man zum Zeitpunkt der 5 SSW möglicherweise schon den Herzschlag des Kindes erkennen, das muss aber nicht sein und es gibt keinen Grund zur Besorgnis, wenn man das Herz noch nicht schlagen sehen kann.

schwangerschaft
Jetzt wächst ein neues Leben heran

Sollten Sie vor Feststellung der Schwangerschaft noch geraucht oder Medikamente bzw. Alkohol zu sich genommen haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um damit aufzuhören. Auch wenn Sie vor Entdeckung Ihrer Schwangerschaft geraucht haben, Alkohol oder Medikamente zu sich genommen haben, gibt es keinen Grund zur Sorge. In diesem frühen Stadium der Schwangerschaft gilt das „Alles oder nichts“-Prinzip.

Noch dazu befindet sich der Embryo bis zur 12 SSW im so genannten Dottersack. Die Plazenta ist erst nach 12 Wochen vollständig ausgestattet, der Embryo wird in den ersten Wochen im eben genannten Dottersack eingenistet, der ihn bis zur vollen Funktionstüchtigkeit der Plazenta versorgt.

Ab der 6. Schwangerschaftswoche (6. SSW)

Ab der sechsten SSW macht sich Ihr Körper bemerkbar, Morgenübelkeit und Müdigkeit, Mattheit und Gereiztheit – die hormonelle Umstellung macht zahlreichen Frauen zu schaffen. Grund dafür: Der Körper der Frau arbeitet im ersten Trimester besonders hart.

Das Schwangerschaftshormon HCG (Human-Choriongonadotropin) verhindert weitere Eisprünge und unterdrückt die Regelblutung.

  • Östrogene regen bereits jetzt den Milchfluss in den Brüsten an.
  • Relaxin lässt das Bindegewebe elastischer werden.
  • Progesteron entspannt die Muskulatur der Gebärmutter.

Ihr Nährstoffbedarf in den ersten Wochen der Schwangerschaft:

Vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen sollten Schwangere Folsäure einnehmen. Empfohlen wird die Einnahme von 0,8 Milligramm täglich in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Ab dem 4. Monat hat die ergänzende Folsäure keine Auswirkung mehr auf die Entwicklung des Kindes.

Sollten beim Bluttest keine Mangelerscheinungen erkenntlich geworden sein, müssen Sie keinerlei zusätzliche Präparate zu sich nehmen. Sie und Ihr Kind sind bestens versorgt, sofern Sie sich ausgewogen und gesund ernähren. Achten Sie also so früh wie möglich auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und führen Sie Ihrem Körper ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu, denn nicht nur der Körper Ihres Babys benötigt Energie, sondern auch Ihr eigener Körper bereitet sich schon jetzt auf die Strapazen der Geburt und Ihren erhöhten Bedarf an Nährstoffen in der Stillzeit vor.

Ab der 9. Schwangerschaftswoche (9. SSW)

Sollten Sie in dieser ersten Phase der Schwangerschaft eine Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel entwickeln (Kaffee, Hülsenfrüchte, Brot, Schokolade etc.), legt sich das für gewöhnlich im zweiten Trimester wieder.

Ab der 9. SSW treten bei einigen Frauen die bekannten Heißhungerattacken auf. Machen Sie sich keine Sorgen, Nutella Gurken und Co. schaden Ihrem Kind nicht, sofern Sie sich weiterhin ausgewogen ernähren und die Attacken nicht Überhand nehmen.

Das Ende des ersten Trimesters:

ultraschallAm Ende des ersten Trimesters ist Ihr Baby ca. fünf Zentimeter lang (vom Scheitel bis zum Steiß). Viele Frauen sehnen sich diesen magischen Termin herbei, denn jetzt endet auch die kritische Phase der Schwangerschaft. Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt drastisch. Noch dazu werden sie jetzt vor die Wahl gestellt, Untersuchungen am Embryo vorzunehmen.

Bei einer Risikoschwangerschaft oder auf Anraten des Arztes hin kann zwischen der 11. und 13. SSW eine Chorionzottenbiopsie durchgeführt werden. Genetische Besonderheiten wie etwa Trisomien oder Stoffwechselerkrankungen können nachgewiesen werden, sollte das Ergebnis nicht eindeutig sein, kann man eine Fruchtwasseruntersuchung anschließen.

Zwischen der 11. und 14. SSW können Sie auch eine Nackenfaltenmessung durchführen lassen, mit der genetische Erkrankungen wie das Down-Syndrom sowie bestimmte Herz- und Skelettfehler erkannt werden können. Oben genannte Untersuchungen werden vielfach kritisch betrachtet und führen nur selten zu aussagekräftigen Ergebnissen, schüren vielmehr Zweifel und veranlassen Eltern dazu, überstürzte Entscheidungen zu treffen. Daher werden sie glücklicherweise auch nicht von der Krankenkasse übernommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert